Geschichten

Wer hat das Sagen

Die Erde, der Wind, das Wasser, das Feuer und der Mensch sitzen zusammen und diskutieren was man auf der Welt besser machen könnte. Die Erde wetterte, "Das ist kein Zustand, jeder macht was er will und nichts kommt zustande. Kaum entsteht etwas schönes, schon kommt jemand von Euch und zerstört das.“

„Vielleicht sollten wir uns absprechen, uns einigen was wir kaputt machen dürfen und was nicht." Schlägt vor einer von den Elementen beschämt. "Ja, ja!" Rief der Mensch "mein Haus, mein Feld und mein Boot darf nicht zerstört werden!" Die anderen sind einverstanden.

"Gut, gut" sagt die Erde zum Menschen. "Aber Du darfst nicht in mich schlagen, stechen und bohren. Das macht Weh und ich muss dann zittern und schütteln und das wiederum macht Dein Haus kaputt.“

Der Mensch war schon nicht mehr so froh und halbherzig versprach, das nicht zu tun.

"Und Du sollst nicht immer solche Stürme machen, die mich aus den Ufern kommen lassen und mich ganz wild machen und ich brauche dann ganz lange, bis ich mich beruhigen kann!" Beschwerte sich das Wasser.

"Aber ich habe immer nur mit Dir ein Bisschen spielen wollen." Sagte der Wind kleinlaut.

"Ja, ja" schimpfte das Feuer "Spiel ist das, wenn Du mich von Berg zu Berg jagst, über die Steppe, Städte und Dörfer bis ich ganz aus dem Atem komme und Du", dreht sich das Feuer zum Wasser "Du bist mir dann dabei überall im Weg, als ob Du mit mir kämpfen wolltest! Überall stolpere ich über Deine Flüsse, Seen und Meere. Dann werde ich immer schwächer, bis ich gar nicht mehr kann!" Beschwerte sich das Feuer.

Aber was sollte das. Alle waren einverstanden, dass sie sich sollten anständig benehmen und den anderen nicht stören.

Die Erde würde nicht schütteln und beben.

Der Mensch wird nicht arbeiten und graben, der Wind nicht blasen, das Feuer nicht brennen, das Wasser in seinem Ufer bleiben.

Überall war vollkommene Stille, nichts rührte sich.

Der Mensch saß in seinem Haus und brütete vor sich hin. Die Sonne brannte auf sein Haus, aber es rührte sich kein Windchen um es zu kühlen. Das Feuer saß im Herd schön brav und rauchte vor sich hin.

Das Wasser stand still, die Fische waren ärgerlich, da sie mit ihm nicht spielen konnten.

 Die Erde bebte nicht, sie drehte sich so vorsichtig um die eigene Achse, dass es jeden Abend zu spät dunkel wurde und die Menschen kamen zu spät ins Bett. Da sie aber nicht arbeiteten, war es ihnen zu langweilig.

 Es ging eine Weile so, bis es der Mensch nicht mehr ausgehalten hatte. Er bastelte eine große Windmühle und da es keinen Wind hatte, drehte er selbst daran und machte sich so selbst einen kleinen Wind.

 Der Wind merkte es aber und war aufs äußerste beleidigt. "Ach so! Zuerst verbietet man mir zu blasen und dann schafft man sich ein Ersatz für mich. Das ist nicht gerecht!"

"Ich hatte aber so heiß in meinem Haus." Verteidigte sich der Mensch. "Na, dann siehst Du wenigstens dass ich auch zu Etwas nützlich bin." Sagte der beleidigte Wind.

"An und für sich solltet ihr alle übrigen still sitzen und mich machen lassen" und wurde übermütig und blies auf Orkan stärke um sich.

Da wurden auch die Anderen übermütig. "So, Du meinst, Du bist der großartigste und der brauchbarste,“ schrie das Feuer und schlüpfte aus dem Herd.

"Nein!" Schrie der Mensch "bleib drinnen! Du verbrennst mein Haus!" Er versuchte den Brand zu verhindern und da kam ihm das Wasser zu Hilfe. Es stieg aus den Ufern und überflutete das Haus. Das Feuer war gelöscht, aber das Haus war überschwemmt und kaputt. "Jetzt muss ich ein neues Haus bauen." Schrie der Mensch. Er nahm den Spaten und grub die Grundmauer auf. Das hat die Erde zornig gemacht und sie hat angefangen zu beben.

Es ging drunter und drüber auf der Welt. Jeder hat jeden bekämpft mit aller Kraft, die er besaß. Niemand konnte niemanden besiegen. Der Mensch, welcher der schwächste von allen war, hat sich bloß ein mall mit dem einem Element zusammen getan und ein anderes mall mit dem anderem und auf dieser Weise hatte er überlebt. Zum Schluss waren alle erschöpft und hörten auf. Alles ringsherum war verwüstet. Sie schauten einander an und schämten sich. "Was haben wir angerichtet? Was sollen wir denn aber machen?" Fragten sie sich." "Es muss da Einer sein, dem die Anderen folgen müssen und wenn er "Stopp" sagt, dann hören alle auf und wenn er "Mach!" sagt, dann macht er." „Und wer soll das bitteschön sein?!" Schrien alle den Menschen an. "Willst Du uns etwa befehlen, der überhaupt keine Kraft hat!?"

"Ich folge niemandem", sagte der Wind, "außer, alle folgen mir!" und fing an, sich wieder aufzublasen.

"Hör auf!" sagte das Wasser. "Das haben wir gesehen. "Du hast das ganze Desaster angefangen! Damit Du den Anderen befehlen kannst, brauchst Du nicht nur Kraft, sondern auch Kopf und wo ist dass bei Dir Bitte!"

Das Wasser schäumte und kräuselte sich von Stolz. "Hingegen ich! Ich könnte es sein! Ich komme überall hin und kann sogar das Feuer stoppen!" "Aber nicht mich!" Beharrte der Wind auf seiner Meinung. "Und wenn Du dass nicht anerkennst, komme ich Feuer zu Hilfe und jagen Dich überall weg." Da wurde die Erde zornig. "So, und mich habt ihr total vergessen! Schlussendlich trägt ihr den ganzen Streit auf meinem Rücken aus! Ich! werde Euch sagen, wer was macht!"

Die Erde hat angefangen sich ganz schnell zu drehen und alle waren von der Anziehungs- Kraft zusammen gedrückt und haben angefangen zu schreien, sie soll aufhören.

"Was hast Du davon, wenn Du uns umbringst? Wir sind Dein Leben! Dann bist Du auch tot! Verstehst Du das nicht?" "Doch" sagte die Erde und hörte auf.

 "Aber was machen wir nun? Wer wird dann alles regeln? Niemand wird dem Anderem gehorchen und jeder alleine richtet Schäden an!? Und was jetzt?"

Alle saßen da und dachten nach. Da sprach der Mensch. „Ihr habt das selbst gesagt. Wir alle sind das Leben der Erde. Wir alle sind da und haben eine Berechtigung unseres Daseins. Wir alle möchten frei entscheiden was, wie, wie viel und wann wir was machen. Mit dieser Handlungsweise stören wir den Anderen und provozieren ihn zur Überreaktion und so steigern wir uns und unserem Kampf gegen einander so, dass wir alles kaputt machen. Die einzige Lösung wäre vielleicht, wenn wir versuchen würden einander zu respektieren und zu tolerieren. Das heißt, wir schränken uns selbst in unserer Tätigkeit so ein, dass es den anderen nicht übermäßig stört, oder sogar schadet. Ich baue meine Häuser, pieke und grabe in der Erde, zerstöre sie aber nicht. Dafür aber baue ich meine Häuser so stark, das wenn sie bebt, sie nicht gleich zusammen fallen, oder der starke Wind sie nicht wegblasen kann. Ich passe auf, dass das Wasser und das Feuer mir mein Lebensbereich nicht zerstören können, in dem ich mich vor ihnen schütze und sie nicht  durch Missachtung provoziere. Wenn einer von Euch ausrastet und wieder der Stärkste von allen sein will, versuchen die Anderen ihn zu Vernunft zu bringen und ihn stoppen. Was sagt ihr dazu?"

"Willst Du etwa auf dieser Weise über uns befehlen?" Fragten die anderen misstrauisch.

"Ich würde das gerne, aber ihr würdet nicht mitmachen!"  Sagte der Mensch, dem nun klar wurde, dass er über die Elemente nicht herrschen konnte. Er konnte sie nur nützen und sich vor ihnen schützen. Das sahen auch die Elemente selbst ein.

So sind sie auseinander gegangen und machten weiter, wie vorher, nur vorsichtiger, denn sie wussten, wenn sie ihre ganze Kraft benützten und übertrieben, würden die Anderen vereint gegen ihn antreten und ihn stoppen und befehlen lässt sich keiner gerne!“...