Gedichte

Die Botschaft

Die Botschaft

 

Ich will eine Botschaft an mich schicken,

an mich,

wenn ich in der Zukunft noch mall komme,

dass ich die gleichen Fehler nicht wieder mache

und dort fortsetze, wo ich aufgehört habe.

So gehe ich in die weite Welt

Und suche nach dem Stein,

der so hart ist,

dass sich der Zeit wiedersetzen kann.

 

Als ich in die Wüste kam,

da stand ein Fels,

der Sonne, Blitz und Stürmen hielt er Stand.

Ich wusste, das ist der Stein!

Da schlug ich darauf ein

und meißelte die Botschaft.

Botschaft an mich in weiter Zukunftsferne

und die Zeit verging

und die Arbeit war unvollendet,

ich verzweifelte sehr.

 

„Was tust Du hier, Mensch?“

Hörte ich plötzlich sprechen

Und sah einen alten Mann,

als ich mich drehte.

„Du siehst doch,

Ich will alte Fehler meiden

Und die neue Welt verändern!

Ich will an mich in die Zukunft

Eine Botschaft senden.

Der Alte lachte.

„Das brauchst Du gar nicht tun!“

„Und warum?“

„Die Botschaft ist schon geschrieben.“

„Und wo?“

„In Deinen Kindern.“

„Wenn ich nach Hunderten von Jahren wieder komme,

da leben auch sie nicht mehr,

wie weiß ich dann,

was ich lassen oder tun kann?“

 

Der Alte schwieg

und gab mir etwas in die Hand.

„Hören reicht nicht, sehen musst Du auch!“

Sagte er dann und verschwand.

 

So stand ich da,

mitten in der Wüste

und hielt die Antwort in der geschlossener Hand.

Ich öffnete sie langsam und sah hinein

Und in meiner Hand,

sah ich …mich.

Wir tragen diese Botschaft in uns drin,

von der Vergangenheit bis anhin

und schreiben neue weiter,

und suchen sie in weite Ferne,

mit anderen Mittel senden,

wo sie doch in uns selber ist.

Der kleine Spiegel in meiner Hand

offenbarte mir die Wirklichkeit.