Biodiversität.
Der grosse Streit der Bauern mit ihren Regierungen in gesamter EU hat in den Medien Schlagzeile gemacht und nicht nur dort.
Haben die Bauer Recht, dass sie protestieren? Ja, mit Sicherheit!
Sie leben von Ertrag, ihrer Ernten, welche zunehmend bedroht werden von allermöglichen Katastrophen, ob klimatischen, Politischen, wie auch Biologischen. Da hat man sich dieses Wort ausgedacht:
Biodiversität
An und für sich haben die Kommission Schlauköpfe recht dies zu predigen. Aber!!!
Eigentlich wollte man auf dem Rücken der Bauern, die ganze Landwirtschaft reorganisieren und das noch dazu nicht nur gratis, viel mehr sogar auch die maroden Finanzen des Landes, zu sanieren.
An und für sich haben sie Recht. Man darf nicht weiter so mit dem Anbauland wirtschaften. Das weiss jeder. Vor allem die Bauern selbst.
Aber!
Hat nicht die «allwissende Kommission» immer wieder «Richtlinien», Gebote, Verbote, Empfehlungen und Normen herausgegeben, befohlen, geurteilt und entschieden?
Sie hat die Bauern in diesem engen Korsett der Monokulturen gezwängt, getrieben, zwecks besseren, höheren Ertrags.
Wenn man für jede Art Pflanzen, welche man anbaut ausser dem Samen oder Setzlinge, eine andere Maschine braucht, andere Dünger und Pflanzenschutzmittel braucht, was immer mehr Geld benötigt, was ist das naheliegendste?
Das man lieber viel auf einer grossen Fläche von Gleichen anbaut und dafür nur eine Art Maschinen, Dünger und Pflanzenschutzmittel braucht.
Die Felder wurden immer grösser, um mehr von dem gleichen Produkt anbauen zu können und grösseren Ertrag zu haben.
Schon lange ist bekannt, dass Monokulturen sehr anfällig sind auf Krankheiten, Parasiten und Mängelerscheinungen.
Ausserdem, diese Grössen benötigen riesige und spezifische Maschinen, spezifisch je nach dem, was man anbaut. Dazu noch, dass sie sehr teuer sind, ist ihr Unterhalt sehr anspruchsvoll und teuer, auch brauchen sie entsprechend viel Treibstoff, welches plötzlich nicht subventioniert sein sollte.
Der Bauer kaufte diese teuren Maschinen, verschuldete sich mit der Aussicht nach der erfolgreichen grossen Ernte, die Schuld tilgen zu können und noch dazu von dem restlichen Ertrag leben zu können. Bei einer bereits erwähnten, immer möglichen Katastrophen, verliert er das Geld, das er gar noch nicht hatte und ist ruiniert.
Das ist nur ein Beispiel, aber bezeichnend für die ganze Situation.
Und was kommt jetzt? Der Bauer muss wieder alles ändern.
Soll er auf den riesigen Feldern abwechslungsweise verschiedene Kulturen anbauen, davon ein Teil des Feldes überhaupt ruhen lassen? So war es seit unseren Urgrosseltern die Weisheit. Jetzt kommen sie damit gross und mit Pauken, nur wer soll das bezahlen? Der Bauer, wovon? Braucht man für verschiedene Kulturen verschiedene Maschinen? Andere Dünger auf die Erschöpfte Erde, anderes Saatgut kaufen, anderen Kenntnissen, die unsere Eltern vielleicht hatten. Für die verschiedene Tierhaltung Arten braucht man andere Ställe, Futter, Schutzmittel. Zu dem braucht man für so eine veränderte Bewirtschaftung mehr Personal, welcher jetzt schon fehlt.
Die Arbeit eines Bauern ist schwer und sehr zeitintensiv. Immer wenigere jungen Menschen entscheiden sich diesen Beruf zu ergreifen.
Noch dazu will man den Bauern die so notwendigen Subventionen streichen.
Glaubt man wirklich, dass Bauern die Finanziellen
Mittel, welche dafür notwendig sind, alleine schultern können?
Was passiert, wenn das alles mit einem Kollaps endet?
Die Pharm. und Nahrungsindustrie bereiten sich schon darauf.
Sie bereiten für die Bevölkerung jede Menge von Instantnahrung, Kraftriegel, Protein Getränke und vieles mehr. Alles voll von Ersatzstoffen, Geschmackverstärker, kurzgesagt Chemie. Und, wenn das einem nicht bekommt, weiss die Pharmazeutische Industrie schon eine Pille um es wieder gut machen.
Nicht vergessen dürfen wir die neue Welle von «Bio», natürlich entsprechend teuer.
«Bio» aus Brasilien, Chile, Kenia. Sicher kontrolliert und zertifiziert.
Nicht, dass dies gerade billig wäre! Ob die Bevölkerung und ihre Regierungen das Geld haben, um auf die Dauer diese Kosten zu decken! Sie entscheiden einfach. Das Geld fliesst dann in ein paar wenige Taschen. Das Erwachen aus diesem Alptraum wird zu spät kommen.
Jahre lang hat man im Lande darüber diskutiert. Biologisch anzubauen. Viele haben das gewagt und haben ihre Produktion umgestellt. Die kosten enorm, ebenso die Verluste wegen der Einfuhr unkontrollierter billigeren Konkurrenz Produkte.
Biodiversität II.
Wenn wir annehmen, dass wir Menschen, wie alles Lebende, uns hier auf der Erde entwickelt haben, unterstehen wir den gleichen Gesetzen der Natur.
Wenn wir die Natur um uns herum zerstören, zerstören wir dadurch unsere eigene Existenz. Andere Erklärung braucht es eigentlich nicht. Wir sehen es jeden Tag auf uns zu kommen, reagieren aber nur mit Gleichgültigkeit darauf. Die rebellierenden Bauern sehen es aber von sehr nahem und versuchen verzweifelt die nahende Katastrophe zu verhindern.
Die Menschen fliehen von den Dörfern in die Städte. Dort, wo früher Wälder und Wiesen waren, erstrecken sich neue Wohnvierteln mit riesigen Wohnblöcken, welche trotz dem nicht reichen. Die Städte dehnen sich aus, bedecken die gebrauchten Anbauflächen und immer noch besteht Wohnungsnot. Infrastrukturen brechen zusammen. In so entstandenen Städten suchen die Wald und Wiesentiere nach Nahrung und Nistplätzen. Für alle diese Heimat und Obdachlose Kreaturen, sollten die Bauern Umgebung und Zuflucht bieten, in dem sie ein Teil ihrer Felder brach liegen lassen. Ob die Tiere dorthin zurückkehren werden und ob sie dort überleben können, ist eine andere Frage. Theorie kontra Praxis. Dort aber, und das ist heute schon bekannt, ja sogar sicher dass: dort, wo die Bauern weg gehen und die Landwirtschaft stirbt und das Land im Umkreis brachliegt, dort kommt die Biodiversität zurück. In den Bergen aber dazu auch die Erosion der Hänge = Erdrutsch und in den Täler Überschwemmungen.
Die Menschen selbst, versammelt in den Städten sind zu Monokultur geworden. Die Krankheiten werden zu Epidemien. Das Leben ohne Medikamente und Nahrung Zusätze wird fast undenkbar schon ab jungen Jahren. Und psychologisch? Was ist Glück? Wo ist es?
Die Lösung ist sicher nicht einfach. Aber, wenn die eine Bevölkerungsgruppe die Verantwortung auf die andere schiebt, wird es noch schwieriger. Das Problem ist, dass wir keine Zeit haben. Jeder muss auf etwas mehr von Überfluss verzichten, damit auch Morgen jeder etwas, wenn auch weniger, aber dennoch haben kann.