Für Kinder

Dalibor in Drachenland

Dalibor in Drachenland.

 

Nächsten Tag hatte Dalibor und seine Mama viel zu tun. Sie bereiteten sich auf das Kinder Karneval Fest. Dalibor entschied  im letzten Moment, sich als Drache zu verkleiden. Natürlich dachte er dabei an die Geschichte  von dem kleinen Drachen Tschatrapatra. So wollte er auch aussehen. Seine Mutter bemühte sich sein Kostüm nach seinen Angaben herzustellen. Als es fertig war und Dalibor sich bei der Anprobe im Spiegel sah, musste er lachen. Es war genauso, wie er es in der Geschichte am Vorabend gesehen hatte. Er hatte darin genau gleich wie Tschatrapatra ausgesehen.

Der Tag war sehr schön und der Umzug mit den Masken aller Kinder aus der Schule war sehr lustig. Dalibor hatte auch eine Trillerpfeife, welche er endlich nach Herzenslust benützen konnte, ohne dass mit ihm jemand schimpfen würde, dass er Lärm verursacht. Auch konnte er Konfetti auf dem Weg und auch auf seine Freunde nach Lust und Laune herum werfen.

Zum Mittagessen gab es dann bei einer Wurstbude eine heisse Bratwurst mit ganz viel Ketschup und Brot. Zum Trinken gab es kalte Limonade. Zu dem haben die Kinder dürfen einige von den Bonbons, welche sie zusammen mit den Konfettis einander angeworfen hatten, auch selbst essen.

Als Dalibor am späten Nachmittag Nachhause kam, war er bereits sehr müde. Nach dem er sein Drachenkostüm abgezogen und sich gewaschen hatte, setzte er sich in die Ecke von seinem Zimmer zu seinen drei Freunden der Quakente, dem Teddybär  und Lisa der Katze.

Dalibor erzählte ihnen von seinen Erlebnissen und sie haben bedauert, dass sie nicht mit waren. Die Quakente hatte natürlich auch noch eine andere Sorge. „Was wird heute Abend?“

„Wieso? Was soll heute Abend werden?“ Wunderte sich Dalibor. „Die  Quakente schüttelte sich stolz und plusterte sich wichtig. Dabei läutete leise das Glöckchen an ihrem Hals.

„Hast Du vergessen? Die drei Feen!“ „Oh je!“ Seufzte Dalibor. „Die habe ich wirklich vergessen! Ich bin aber Heute so müde! Ich mag nicht mit irgendwelchen Drachen kämpfen!“

„Willst Du lieber den Tschatrapatra bei Dir im Zimmer haben?“ Fragte ihn erschrocken der Teddybär. „Das kommt nicht in Frage!“ Miaute streng Lisa die Katze. „Stell Dir vor, was er in Deinem Zimmer anrichtet!“ Ja, Dalibor stellte sich das vor und musste lachen. Das würde Mama sicher nicht gefallen, besonderes, wenn sich Tschatrapatra wieder an das Feuer und Russ Spucken erinnern würde! Oh je, da müsste auch die Feuerwehr her kommen! Und wer weiss, vielleicht müsste Tschatrapatra dann in den Zoologischen Garten in ein Käfig eingesperrt werden!“ Oh nein, das wollte Dalibor doch nicht. Er konnte sich noch erinnern wie der arme kleine Drache nach seiner Mama gerufen hatte und jetzt ist er bereits eine ganze Nacht und einen Tag in ein Glöckchen verzaubert und weit von seinem Reich und seiner Familie. „Nein, das darf nicht sein! Er muss zurück Nachhause!“

Dalibor seufzte. „Na, dann, gehen wir also, aber wir müssen uns genau überlegen, wie!“ Sagte er zu seinen Freunden. 

Dalibor konnte sich gar nicht vorstellen, wie es in einem Drachenland aussehen mochte. Nur hatte er sich gedacht, dass es dort wohl sehr viele Drachen geben würde, auch grosse, erwachsene Drachen. Dabei war ihm nicht so wohl. Egal ob das in einer Geschichte für Kinder war. In Wirklichkeit gab es Drachen schon lange nicht. Das wusste Dalibor, aber er wollte ja in eine Geschichte hinein gehen, wenn auch nur im Traum. Waren die Drachen in dieser Geschichte lieb, oder wird er mit ihnen kämpfen müssen, damit er die drei Feen befreien kann? Werden die Drachen ihn bemerken, wenn er in die Drachengeschichte hinein kommt? Und da kam ihm eine Idee und diese beriet er mit seinen drei Freunden…

Der Abend kam schnell und Dalibor war sehr bald zum Schlafen bereit. Seine Eltern wunderten sich diesmal nicht, denn sie wussten, dass Dalibor nach dem Karneval sehr müde war. So liessen sie ihn nach dem Gutenachtkuss im Zimmer alleine.

Als Dalibor sicher war, dass er nun ungestört wird, schlich er aus seinem Bett und zog sein Drachenkostüm an. Darin versteckte er auch seine drei Freunde. Dann legte er sich wieder in sein Bett und schloss seine Augen. Er merkte gar nicht wie die Türe zu dem Geschichten Wartezimmer aufgegangen war und wie die Drachengeschichte von dort zu ihm kam.

Er spürte nur, wie sie ihn ungeduldig an der Hand zog, dass er schnell mit kommt. Angst hatte Dalibor keine mehr nur neugierig war er und das sehr!

 

Dalibor stand am Fusse eines felsigen Berges und schaute sich neugierig um. Seine Freunde haben aber in seinem Drachen Anzug schlimm gestrampelt, so befreite er sie daraus, sowieso engten sie ihn ein. Kaum war die Quakente draussen, schüttelte sie sich so heftig, dass ihr das Glöckchen vom Hals davon flog. Das war aber ein Glück, denn sobald das Glöckchen die Erde berührte, verwandelte es sich in den Tschatrapatra. Dieser sass verwundert auf der Erde und starrte ungläubig auf Dalibor, welcher ja wie er aussah. „Du?“ Er stierte Dalibor an und wurde langsam wütend. „Du! Du! Du bist nicht ich! Was willst Du hier?! Du kommst nicht zu meiner Mama! Gehe weg! Wieso siehst Du aus wie ich? Was hast Du vor?“ „Sssst, Sssst! Sei leise!“ Flüsterten erschrocken Dalobor und seine Freunde. „Wir wollen Dir nichts Böses! Du siehst ja, Du bist wieder en Drache geworden und bist zurück in Deinem Land. Wir wollen nur die drei Feen von hier holen und in ihr Reich zurück bringen, wie wir es mit Dir machten. Hör jetzt auf zu zwängen und hilf uns bitte!“ Tschatrapatra sprang auf, schüttelte sich gehörig und kontrollierte ob alles an ihm wieder so war wie vorher. Sogar probierte er ob er noch Feuer und Russ spucken konnte. Als er feststellte, dass alles in Ordnung war, lachte er böse. „Ha, ha, ha, sieht Ihr jetzt, wie es ist in einem fremden Land so plötzlich zu sein? Habt Ihr Angst, so wie ich Angst hatte? Recht geschieht Euch! Und jetzt gehe ich zu meiner Mama und Ihr sollt sehen, wie ihr zu Recht kommt.“ Sagte er stolz, kehrte ihnen den Rücken zu und stolzierte davon. Da wurde die Quakente wütend, schrie laut auf, flatterte mit den Flügel und im gleichen Moment landete sie auf Tschatrapatras Kopf und knuffelte ihn mit dem Schnabel. „Aaaah, Aaaa   lass mich los Du Ungeheuer. Immer gehst Du auf mich los. Huuuu, Huuu, Mama! Hilfe!“ Die Quakente knuffte ihn noch ein mal. „Bist Du jetzt still Du undankbares Wesen! Wir haben Dir geholfen oder etwa nicht?“ „Doch.“ Brummte der kleine Drache. „Na also! An wem willst Du Dich denn rechen? An denen, die Dir geholfen haben? Ist das etwa so Brauch in euerem Land? Nur damit wir das wissen!“ Gackerte ihn die wütende Quakente an. Der kleine Drache duckte sich nur und versuchte mit den Pfoten seinen Kopf zu schützen. „Joo,neee.“ Stammelte er nur beschämt. „Lass ihn in Ruhe!“ Befahl der Ente Dalibor.  „Er will sich gar nicht rechen, er hat Angst. Etwas anderes als jammern kann er gar nicht. Stichelte ihn Dalibor und nahm die Quakente von seinem Kopf herunter. Gehe doch zu Deiner Mama! Wir sehen selbst wie wir es schaffen, aber die Feen lassen wir nicht im Stich. Na, gehe doch!“

Tschatrapatra schämte sich plötzlich. „Nee, so hab ich das doch nicht gemeint. Natürlich helfe ich Euch. Aber Ihr sollt das wissen! Ich bin kein Angsthase! Niemand von Euch soll das nochmals sagen zu mir, sonst werde ich wütend!! Ja, da im Feenschloss habe ich wirklich Angst gehabt vor dem Verzaubert sein, aber, seid ehrlich! Hättet Ihr keine Angst gehabt. Na! Sagt schon! Sagt! Los!“

Da mussten die anderen zugeben, dass sie auch Angst gehabt hätten und gaben es auch gerne  zu. Darauf haben alle Frieden geschlossen und berieten nun, wie sie in den Königlichen Drachenpalast hinein kommen.  Tschatrapatra vermutete nämlich, dass genauso wie er durch den Zusammenstoss der Geschichten in das Feenschloss geschleudert wurde, das gleiche auch den Feen zugestossen war. „Grrr! Die armen!“ Er schüttelte sich bei dem Gedanken. Er hatte seine Überraschung noch nicht vergessen als er zwischen den Feen landete. Wie schlimm es erst sein musste, als die armen Feen zwischen den Drachen landeten?

„Aber alleine schaffen wir es nicht!“ Bestimmte Tschatrapatra. „Erstens, ist es sehr weit von hier bis zu dem Königspalast und der Weg sehr schwierig über hohe steinige Berge mit grossen Grotten und Höhlen, in welchen Drachen wohnen. Da würde es Tage brauchen und wirklich gefährlich werden könnte es auch sein. Aber, meine Eltern könnten uns helfen, wenn wir ihnen erzählen was passiert ist. „Weißt Du überhaupt wo wir hier sind?“ Fragte ihn ungläubig Dalibor. „Ist das nicht nur irgendein Trick von Dir damit Du uns einfach verlässt und sich um nichts kümmern musst?“ „Jetzt bist aber Du gemein! Ich habe mich ja selbst angeboten Euch jetzt helfen!“ Beleidigte sich Tschatrapatra. Dalibor schämte sich. „Du hast Recht, Entschuldigung. Wir haben glaube ich, doch ein bisschen Angst.“ „Schon gut, hätte ich auch.“ Gab sich Tschatrapatra zufrieden. „Aber es ist trotz dem die einzige Lösung, ohne Hilfe schaffen wir es nicht. Ich kann noch nicht so gut fliegen und so weit schon gar nicht. Meine Eltern müssen uns auf ihren Rücken nehmen und uns dahin bringen. So würde das gehen. Ausser dem kennen die sich gut aus in dem Palast. Sie sind dort aufgewachsen. Ihre Eltern haben dort gearbeitet und so kennen sie dort jeden Winkel. Die können uns am besten

helfen.“

Tschatrapatra führte Dalibor und seine Freunde auf eine Anhöhe zum Eingang einer Höhle. „Da wohne ich, wartet hier auf mich!“ Sagte er leise und verschwand im Inneren der Höhle.

Dalibor und seinen Freunden war es nicht sehr gemütlich dabei. Ein Bisschen Zweifel, ob Tschatrapatra dann wieder zurückkommen wird, hatten sie doch. Was, wenn sie umsonst hier auf ihn warteten? Was, wenn plötzlich aus der Höhle ganz grosse und böse Drachen heraus kommen?  Nichts von alldem geschah aber. Nach einer Weile kam aus der Höhle der Tschatrapatra, beruhigte seine Angsterfüllten Freunde und hinter ihm kamen zum Vorschein zwei tatsächlich riesengrosse Drachen. Nach ihrem Benehmen konnte man schon sehen, dass es sich dabei um den Papa und die Mama von Tschatrapatra handelte. Freundlich begrüssten sie Dalibor und seine Freunde, wobei sie sich in respektvollem Abstand zu der Quakente hielten. Alle zusammen besprachen ein Plan, wie sie in den Drachenpalast hineinkommen und vor allen wie sie wieder mit den drei Feen herauskommen.

Dann versteckte Dalibor seine Freunde wieder in seinem Drachenanzug und setzte sich auf den Rücken von dem Drachenpapa. Tschatrapatra kletterte auf den Rücken von seiner Mama.

Nach anfänglicher Angst genoss Dalibor die Flugreise über das Drachenland. Er musste seinen Anzug ein Bisschen öffnen, denn seine Freunde wollten auch hinausschauen und strampelten so lange, bis Dalibor ihnen diese Möglichkeit gab.

Nach einem längern Flug über Berge und Täler, Flüsse und Seen, kleine Dörfer und Städte, schien es, dass sie sich dem Palast näherten. Die Städte und Dörfer konnte man nur dadurch erkennen, dass sie wie Ansammlungen von grossen regelmässigen Hügeln aus Ton und Erde, grösseren und kleineren ausgesehen hatten.

Aber erst der Königspalast! Das hat etwa ausgesehen! „Wie ein riesengrosser Ameisenhaufen!“ Dachte sich der erstaunte Dalibor. Aber irgendetwas stimmte da nicht. Nirgends haben sie Drachen gesehen. Auch vor den Toren waren keine Wachen zu sehen. „Iiii! Mäuse und Frösche! Wie kamen die hierher?!“ Riefen die empörten Eltern von Tschatrapatra nach dem sie im Palasthof gelandet waren. Dieses „Unfieh“ hatten sie überhaupt nicht gerne. Mit Grausen hoben sie ihre Pfoten und Dalibor bekam Angst, dass sie davon fliegen werden und ihn und seine Freunde da alleine lassen werden. Sie haben sich aber überwunden, denn die Neugierde, was das alles eigentlich soll, war grösser.

Dalibor und seine Freunde liessen sich durch die Drachenfamilie in das innere des Palastes führen. Sie gingen durch riesige dunkle Gänge. Den vier Freunden fröstelte es, aber sie gingen tapfer weiter. Immer noch sahen sie nirgends Drachen. Ausser Quaken und piepsen von Mäusen hörten sie nichts. Die grossen Drachen waren sehr beunruhigt und beschleunigten ihren Gang. Dalibor und seine Freunde rannten ihnen nach. Ausser Atem gelangten sie an das Ende eines Ganges. Vor ihnen erstreckte sich eine riesengrosse Halle. Wahrscheinlich war es das Kronsaal, von welchen das Drachenland regiert wurde. An den Wänden steckten grosse Fackeln. Sie beleuchteten den Raum. In der Mitte stand ein grosser Thron, auf welchem ein grosser Frosch mit einer Krone auf dem Kopf sass. Daneben sass eine kleine Maus mit einer kleineren Krone auf dem Kopf. Vor dem Thron stand ein grosser steinerner Tisch. Darauf standen die drei Feen, hielten ihre Röcke hoch und kreischten jedes mal, wenn sie sahen dass die ringsherum springende Frösche und herum rennende Mäuse versucht hätten auf den Tisch hinaufzugelangen. Die Frösche quakten, die Mäuse piepsten, die Feen kreischten, alles war in Bewegung und Aufregung. Die Drachenfamilie blieb abrupt stehen. So abrupt, dass der dahinter rennende Dalibor auf sie geprallt war und rückwärts fiel. Als er sich hochgerappelt hatte und an den Drachen nach vorne durchzwängte, sah er das Chaos.

Er holte seine Trillerpfeife aus seinem Anzug und pfiff mit aller Kraft darauf. Sofort wurde es still. Sogar die Feen blieben unbeweglich, liessen ihre Röcke aus den Händen und ergriffen ihre Zauberstäbe. Sie sahen die Drachenfamilie und waren drauf und dran diese auch zu verzaubern. „Halt ,halt!“ Schrie erschrocken Dalibor. „Was macht ihr da! Wir kommen euch retten!“ Er zog schnell sein Kostüm ab, damit sie sehen, dass er ein Mensch war. Sie sahen ihn verwundert an. Dennoch hatten sie Angst von Tschatrapatras Familie. „Die sind Freunde und sind gekommen zu helfen! Tut ihnen nichts! Sonst kann ich alleine nichts ausrichten!“ Sprach ihnen Dalibor eindringlich zu.

Als die Feen Dalibor aus dem Drachenkostüm schlüpfen sahen, blieben sie überrascht stehen trotz der quakenden Fröschen und piepsenden Mäuse, die Hände mit den Zauberstäben immer noch in Bereitschaft erhoben. Dalibor beeilte sich ihnen zu erklären, wie sie in den Drachenpalast gekommen sind und auch warum. Als sie endlich verstanden, dass es sich um ihre Rettung handelte, liess die Feenkönigin die lärmende Frösche und Mäuse erstarren. „Endlich!“ Seufzte sie erleichtert „warum bin ich schon vorher nicht darauf gekommen?“ sie schüttelte ihren schönen Kopf und fragte gespannt Dalibor „wie willst Du das überhaupt machen?“ Dalibor hob ratlos die Schulter. „Ich will Euch von hier weg bringen, wie aber das weiss ich noch nicht. Wir alle müssen uns beraten. Jeder weiss etwas und alle zusammen finden wir sicher eine Möglichkeit. Ihr musst aber zulassen, dass auch meine Freunde, auch die Drachen dabei helfen. Sonst haben wir keine Schanze.

Die Feen haben sich immer noch gefürchtet. Dennoch haben sie begriffen, dass Dalibor Recht hatte. So setzten sie sich eng zusammengedrängt auf dem riesigen Steintisch hin und erlaubten Dalibors Freunden näher zu kommen. Die Drachen schauten dabei mit Respekt und Misstrauen auf ihre Zauberstäbe. Dalibor hatte Mühe gehabt alle zu beruhigen. Erst dann konnten sie vernünftig beraten, wie sie es machen können ohne die Gefahr einzugehen, dass es misslingt.

Die Feen sagten Dalibor, dass sie keine Möglichkeit hätten als Feen aus der Drachengeschichte zu flüchten. „Aber in einer anderen Gestalt? Könnt Ihr euch selbst verzaubern und dann wieder zurück zaubern?“ Fragte neugierig Dalibor. Tschatrapatra streckte da gespannt seinen Hals. Ja das interessierte ihn auch wirklich. Ein bisschen  Schadenfroh war er auch. Ihn haben sie verzaubert, warum sollten sie nicht auch selbst verzaubert werden? „Nein, das können wir nicht. Eben, wie sollten wir uns dann zurück zaubern, wenn wir uns selbst zum Beispiel in eine Maus verzaubern? Aber wir haben die Fähigkeit uns für zwei Tage in eine Pflanze zu verwandeln und zwar ein Kleeblatt. Für uns ist das eine magische Pflanze. Aber diese Verwandlung dauert nur zwei Tage, dann verwandeln wir uns zurück, ob wir es wollen, oder nicht. Diese Verwandlung schützt uns vor Gefahr, aber eben nur kurz.“

„Das reicht!“ Freute sich Dalibor. Nur was wird mit den übrigen Drachen im Palast? Die armen können doch nicht so bleiben!“ „Ja, aber wenn wir sie zurück verwandeln während wir da sind, vernichten sie uns!“ Haben die Feen angefangen von Angst zu zittern.

Da haben sich die Eltern von Tschatrapatra in das Gespräch eingemischt.  „Werden die verzauberten sich nachher erinnern können, dass sie verzaubert waren?“ „Wen wir das nicht wollen, dann nicht.“ Antworteten die Feen und ihre erschrockenen Gesichtchen aufleuchteten durch neue Hoffnung.  Tschatrapatras Papa, der grosse Drache dachte nach. „Ja, wenn wir uns im grossen Palasthof zum Fliegen vorbereiten, und Ihr auf unserem Rücken schon geklettert seid….hm, könnte es dann gehen?“ „Reicht denn euer Zauber von dort auf alle, die Ihr in Mäuse und Frösche verzaubert habt um es wieder aufzuheben?“ Fiel ihm die Drachenmama in seine Überlegung. „Leicht wird es nicht, ein bisschen weit ist es doch und Zeit zum Probieren haben wir nicht.“ Sagte nachdenklich die Feenkönigin. „Aber, wenn wir unsere Zauberstäbe zusammen tun und die Zauberformel alle zusammen sprechen, wird der Zauber sehr stark und da könnte es gelingen.“ „Ja, ja, ja wir müssen es versuchen! Bitte, bitte, fangen wir schon an! Es ist so schlimm hier, wir haben solche Angst!“ Riefen die anderen Feen. Da musste ihnen der Tschatrapatra beipflichten. Auch ihn ängstigten die umher hüpfenden Frösche und noch mehr die piepsende Mäuse. Ständig versuchte er den einen oder den anderen Fuss zu heben, damit sie nicht an ihm ankommen, es gruselte ihn.

So zog Dalibor schnell sein Drachenanzug an, versteckte darin seine Freunde, obwohl die Quakente grosse Lust hatte nach den herumhüpfenden Fröschen zu picken und auch Lisa die Katze schleckte sich im Anblick auf so viele Mäuse. Allzu gerne wäre sie hinter ihnen gerannt. Dalibor wusste das und deshalb hatte er seinen Teddy beauftragt auf sie aufzupassen, während er sich mit den Drachen und den Feen unterhielt um nach einer Lösung zu suchen.

Er schaute sich um. „So ein schönes Palast! Wie gerne hätte er sich alles angeschaut! Alles glitzerte voll von Edelsteine, Gold und Silber! Die grossen Fenster waren aus farbigem Kristalglass,  welches Bilder aus dem Leben  der Drachendynastie darstellten.

Tschatrapatra zog ihn am Arm. „Was stehst Du da! Wir müssen gehen, vielleicht ist der Zauber der Feen bald zu Ende und dann verwandeln sie sich von alleine zurück!“ Flüsterte er ungeduldig. Auch seine Freunde strampelten in seinem Anzug wie wild. „Na, mach schon! Es ist zu warm hier!“ So stürmten sie alle samt den Feen auf den Palasthof. Tschatrapatra kletterte auf den Rücken von seiner Mama, Dalibor auf den Rücken von Tschatrapatras Papa.

Die Feen stellten sich in die Nähe von Dalibor, bildeten ein Halbkreis, die Hände, welche den Zauberstab hielten, machten sie zusammen und mit der andern Hand hielten sie sich an der Königin fest. Diese wiederum fasste Dalibor an der Hand. „Komm! Hilf mit!“ Bat sie flüsternd. „Abraka dabra, schwupdiwup!“ Brummelte Dalibor vor sich. Und… siehe da. In dem Moment erklang aus dem Palast das Gebrüll von vielen Drachen, die Drachenfamilie erhob sich aber schnell in die Luft und flog davon mit ihrer ganzen Kraft. Bis jemand von den Palastdrachen gemerkt hatte dass jemand da wäre der nicht hin gehörte, waren sie fort und davon. Dalibor hielt unterdessen ein kleines Kleeblatt in seiner zitternden Hand. Er musste zugeben, dass er von dem Brüllen doch erschrocken war.

Nach einer Weile Fluges, landeten sie an der Grenze des Drachenreiches. Dalibor stieg ab und bedankte sich herzlich bei den Drachen, verabschiedete sich von ihnen und versprach ihre Geschichte ab und zu, zu träumen. Auf der anderen Seite von der Grenze zum Drachenreich winkte ihnen schon die Feengeschichten Blume und ihr Köpfchen zitterte ganz vor Ungeduld.

„Endlich seid ihr da! Was habt ihr so lange gemacht! Ich habe so grosse Sorge um Euch gehabt! Wo sind die Feen? Aha, da…“Sagte sie in einem Atem. Mit dem einem Blättchen berührte sie das Kleeblatt und mit dem anderen Dalibor und…

Plumps! Dalibor landete neben seinem Bett. Schnell zog er seinen Drachenanzug ab und schlüpfte zusammen mit seinen Freunden unter die Decke. Gerade als er seine Augen schloss, schaute seine Mutter in sein Zimmer. Wahrscheinlich hörte sie den Geräusch, welchen Dalibor machte als er neben seinem Bett landete. Als sie ihn aber im Bett schlafen sah, machte sie beruhigt die Türe wieder zu.