Für Kinder

Wunderauges Abenteuer

Wunderauges Abenteuer.

Es war einmal in einem grossen Wald eine Katzenfamilie. Sie lebten gut dort. Es waren: der Vater Kater, Muter Katze und vier Katzenkinder. Die Eltern gingen jeden Abend auf die Jagd und wiesen die Kinder an, schön im Nest zu bleiben und brav zu sein. Meistens waren sie das auch, bis auf eines. Das war immer sehr neugierig und hiess deshalb „Wunderauge“. Es kroch immer aus dem Nest heraus, kaum waren die Eltern auf die Jagd herausgegangen und sass vor der Höhle und schaute sich die Welt da draussen an. Manchmal gesellte sich ein anders Kätzchen zu ihm, das lauter Unsinn trieb und alle neckte. Das hiess „Scandalo“ und das merkte auch das „Wunderauge“ jetzt. „Ist es Dir nicht langweilig, immer die gleichen Bäume hier herum anzuschauen? Warum gehst Du nicht weiter gucken?“ „Warum sollte ich““ antwortete das Wunderauge, dort sind doch wiederum Bäume, die sehen doch alle gleich aus!“ „Und wenn nicht?“ Stachelte Scandalo weiter. „Hmm, ich frage die Eltern, die wissen es, die sind sicher auch weiter gegangen, und die wissen sicher, wie es dort aussieht.“ Sagte bedächtig das Wunderauge und blieb sitzen. Als das Scandalo sah, das es mit seiner Stichelei nicht weiterkam, ist es wieder in die Höhle gegangen um de anderen zu ärgern. Wunderauge aber dachte nach über das, was Scandalo sagte.

 

Viele Fragen.

 „Ist es wahr, das weiter hinaus auch wieder nur Bäume sind?“ sagte es halblaut. „Natürlich nicht!“ Klang die Antwort von oben. Wunderauge schreckte zusammen. „Wer spricht den da?“ Fragte es nach einer Weile, als es sich von seinem Schrecken erholte. In diesem Moment ging der Mond auf und leuchtete durch die Äste der Bäume hindurch. „Hier! Schau nach oben! Ich bin es!“ und es flatterte etwas in den Ästen. Wunderauge schaute hinauf in die Baumkrone und tatsächlich, nach einer Weile sah es, das sich ein Ast etwas mehr bewegte und da sass sie, die weisse Eule! „Guten Abend Weisse Eule“, sagte artig das Wunderauge. „Uten Abend Wunderauge. Warum seufzt Du so herum?“ „Erstens, ich seufze nicht herum, ich frage mich nur, und zweitens, wieso hörchst Du, was ich sage?“ „Ich hörche nicht.“ Sagte die Eule beleidigt. „Ich habe schön geschlafen und ihr zwei habt mich mit euerem Geschwätz geweckt. Und kaum ist Scandalo hineingegangen, hast Du angefangen mit Deinem Gebrabbel! Na, was ist! Willst Du es immer noch wissen, oder wartest Du, bis Deine Eltern kommen, und ob sie Dir überhaupt eine Antwort geben?“ Das Wunderauge dachte nach. Die Eule hatte Recht, die Eltern könnten Angst haben und würden vielleicht keine Antwort geben wollen. Je mehr Zeit verging, wurde aber das Wunderauge neugieriger. Zum Schluss entschied es sich. „Ja, doch, ich will es jetzt wissen.“ „Und was kriege ich dafür?“ Fragte die Eule gierig. „Was, was, Ich habe doch nichts.“ „Jetzt noch nichts, aber wenn Deine Eltern kommen, kriegst Du vielleicht eine Maus, und die will ich haben!“ Sagte die Eule bestimmt. „Ja, aber dann habe ich nichts zu Essen.“ „Aber ich.“ Sagte mit Nachdruck die Eule. „Es wäre an der Zeit, dass Du lernst das Essen selbst zu besorgen!“ „Und warum machst Du es nicht selbst, Du bist doch schon erwachsen, nicht?“ „Ich konnte doch nicht. Ich musste ja schauen, was hinter den Bäumen ist!“ Sagte listig die Eule. „Und dafür muss ich jetzt was zum Essen haben.“ Das Wunderauge war noch nicht überzeugt. „So genau will ich das auch wieder nicht wissen.“ Sagte es und kroch wieder in seine Höhle. Die Eule war enttäuscht und flog davon. Wunderauge war aber verunsichert. „Na, weißt Du jetzt Bescheid?“ Fragte Scandalo. „Was, was, weiss Er?“ Fragten neugierig die Anderen. „Nichts, weiss Er!“ Lachte Scandalo nur und stichelte weiter. „Muss auch nicht alles wissen, wie auch, wenn ich noch nie dort war?!“ Sagte das Wunderauge wütend. „Ja, aber die Eule hätte es Dir sagen können.“ „Ja, klar, wenn ich ihr meine Maus gebe. Das ist doch ein Bisschen zu viel für eine Antwort, von der ich dann gar nicht weiss, ob sie auch wahr ist.“ Antwortete das Wunderauge und verkroch sich in der Ecke. Das hatte auch die anderen Kätzchen neugierig gemacht. „Vielleicht sollten wir die Eule doch fragen, es wäre interessant es zu wissen, was dort weiter ist!?“ Wie sie da so herumrätselten, kamen die Katzeneltern von der Jagd zurück. Es sah so aus, als ob sie nichts mitgebracht hätten. Die Kinder versammelten sich um die Eltern und miauten hungrig.  Die Mutter sagte. „Kinder, wir konnten nichts finden, es ist Zeit, das ihr uns jagen hilft. Wir haben es oft genug geübt, jetzt probiert ihr es in der Wirklichkeit. Wer was fängt, bringt es uns zeigen und dann darf es alleine fressen.“ „Hurraa!“ Riefen die Katzenkinder froh, dass sie aus der Höhle hinaus in den Wald durften. „Passt aber gut auf und legt eine gute Spur, damit ihr wieder zurück findet. Vergesst nicht, was wir gelernt haben! Wenn ihr verloren geht und der Tag kommt, könnt ihr von den Jäger verwechselt werden mit anderen Wildtieren und getötet werden oder die Jagdhunde jagen euch zum Tode! Seid alle vorsichtig, geht lieber nicht zu weit weg!“ Das Wunderauge erinnerte sich an seine Frage. „Was ist da hinten, weit hinter den Bäumen, Mama?“ Fragte es und schmeichelte es sich an die Katzenmutter. Sie leckte es liebevoll hinter dem Ohr. „Dort ist eine grosse Stadt,“ mein Liebling. Dort sollt ihr gar nicht in die Nähe gehen! Dort leben Menschen und ganz grosse Monster, die sie Autos nennen und die sind ganz böse und töten Euch! Bleibt immer unter den Bäumen, wo ihr darauf in Gefahr schnell klettern könnt und euch retten, so kann euch nichts passieren! So verabschiedete sich die Katzenfamilie von einander und jeder ging für sich auf die Jagd. Scandalo schubste Wunderage noch ein mall und knurrte ihm ins Ohr: „Mall sehen!“ Wunderauge rätselte, was bedeutete das? Wollte Scandalo doch schauen gehen? Wunderauge hatte keine Lust auf ein solches Abenteuer, von diesen „Monster“ hätte es doch eine grosse Angst. Es entschied sich lieber eine Maus zu fangen und nachher noch eine, damit es die eine der Eule geben könnte um näheres über die Welt da draussen zu erfahren.

 

Das Abenteuer beginnt.

 Jetzt waren die Fragen noch mehr, welche ihn plagten. So zog es auf die Jagd und legte vorsichtig die Spur, damit es wieder zurück finden würde. Plötzlich nahm das Wunderauge den Geruch einer Maus wahr und war auf der Hut. Da, jetzt lief die erschrockene Maus vor ihn. Das Wunderauge jagte ihr nach. Es war ausgeruht und es war ihm ein leichtes mit ein paar Sprüngen die Maus zur Strecke zu bringen. Hungrig vertilge es sie. Die Fragen konnten warten. Als es satt war, ging die Jagd weiter. Jetzt könnte es die zweite Maus mit der Eule teilen. Plötzlich erschrak das Wunderauge. Die Mutter sagte doch, es sollte die Beute vorzeigen! Da war aber gar nichts mehr von der Maus zurückgeblieben! „Na, gut, dann fange ich halt noch eine und die Eule muss noch warten.“ Brummte es vor sich. So suchte es weiter. Es ging aber lange und das Wunderauge fand nichts. Es hatte sich recht weit entfernt von seiner Höhle und bekam Angst. Es trat den Rückweg an. Aufmerksam suchte es die Spur, welche es vorher gelegt hatte. Plötzlich witterte es wieder eine Maus. „War auch schon Zeit!“ Dachte es sich mürrisch. Es wäre ihm zuwider vor den Anderen ohne Beute zu erscheinen. So jagte es nach der Maus. Es war aber schon müde und diese Maus war erfahrener und liess sich nicht so leicht fangen. Zum Schluss gelang ihm aber der Fang. Siegesreich näherte sich das Wunderauge seiner Familie, bis plötzlich das bellen mehrerer Hunde zu hören war. „Auf die Bäume!“ Schrie die Katzenmutter ihre, sich nähernde Kinder an. „Bewegt euch!“ Rief der Katzenvater und machte seinen bedrohlichsten Buckel, bereit zu springen auf jeden der seinen Kindern gefährlich werden könnte. Alle sprangen behende auf die Bäume. Nur Wunderauge schaffte es nicht mit der Maus in der Schnauze, es war zu schwer. Es kam nicht auf die Idee die Maus, welche es mit solcher Mühe erlegte, liegen zu lassen. „Schneel!“ Rief der Katzenvater. Die Hunde näherten sich. Das Wunderauge rannte und rannte was seine jungen Beine konnten. Die Maus war schwer und behinderte es. Endlich liess es sie fallen und im letzten Moment kam es auf die Idee auf den nächsten Baum zu springen. Die Hunde bellten unter dem Baum eine Weile lang und dann hörten sie das Pfeifen ihrer Herren und verschwanden. „Danke für die Maus.“ Sagte neben dem Wunderauge jemand. Die weisse Eule sass neben Wunderauge auf dem Ast und guckte gierig nach unten, wo die Maus noch lag. Die Hunde waren so auf das Wunderauge konzentriert, das sie die Maus gar nicht bemerkten. Das Wunderauge war sehr Müde und erschrocken und erwiderte nichts. So nahm die Eule an, dass es einverstanden war. Sie vertilgte hungrig die Maus, und als sie fertig war, setzte sie sich wieder zufrieden auf den Ast zum von Angst steifen Wunderauge und schickte sich an zum schlaffen. „Und?“ miaute das Wunderauge „Sagst Du nichts?“ „Was denn? Sag ja, nicht, Du willst jetzt wissen, wo die grosse Stadt ist?“ „Nee, aber dafür will ich wissen, wie ich wieder Heim komme. Bitte, bitte, sag es mir! Du weißt es sicher!“ „Klar weiss ich es, aber jetzt will ich schlaffen, deshalb, lass mich in Ruhe!“ „Meine Eltern werden sich Sorgen machen, bitte! Sag es mir! Und ich gehe dann und so hast Du auch Deine Ruhe!“ Die Eule schaute das kleine Kätzchen mit einem Auge an. „Du wirst Dich hier verirren, ich muss mit Dir fliegen, es ist weit und jetzt habe ich gegessen und bin müde und Du übrigens auch.“ „Bitte, bitte!“ Jammerte das Wunderauge.

„Na, dann, Du wolltest es nicht anderes¨“ brummte wütend die Eule. „Aber, wenn Du Dich verirrst, und das ist in der Dunkelheit ziemlich sicher, dann bist Du selber schuld! Ich habe Dich gewarnt! Gehe in diese Richtung!“ und die Eule zeigte müde die Richtung mit ihrem Flügel, dabei kam sie aus dem Gleichgewicht und wäre fast vom Baum hinunter geplumpst. Das Wunderauge konnte trotz Angst und Schrecken sein Kichern nicht unterdrücken. Die Eule schimpfte es aus und schlief dann sofort ein. Das Wunderauge schlich sich leise von dem Baum herunter, achtgebend, ob es irgendwoher Hunde hörte oder schmeckte. Als es sich sicher wurde, dass keine Gefahr drohte, fing es an zu rennen in die gezeigte Richtung. Unterwegs versuchte es die früher gelegte Spur zu finden, aber ergebnislos. Es rannte und rannte, aber die Umgebung wurde ihm nicht bekannter. Es verlangsamte den Schritt und schlich sich müde weiter. Das Wunderauge merkte, das es sich nochmals verirrte. Es hatte Angst zu miauen, damit es seine Mutter hören konnte, weil es sonst auch von den Hunden oder anderen gefährlichen Tieren gehört und aufgespürt werden könnte. Plötzlich merkte es, dass sich die Bäume im Wald lichteten. Das Wunderauge war am Waldrand angelangt. Und so kam es an den Rand der Stadt, welche es so gerne gesehen hätte. Nach der durchlebten Angst mit den Hunden, war es jetzt aber vorsichtiger und erinnerte sich der Warnung seiner Eltern und zauderte ein wenig um seiner Neugierde nachzugeben. Zu der Neugier gesellte sich aber auch der Hunger und beide zusammen nagten an seiner Standhaftigkeit. So gab es sich einen Ruck und noch im Schatten des Morgengrauens schlich es sich den grossen Häusern in die Nähe.

 

In der Stadt.

 Als es durch die Strassen schlich, sah es dort die grossen Monster zu rennen. Sie machten einen schlimmen Lärm und stanken komisch. Das Wunderauge schlich den Häuserwänden entlang und achtete darauf, dass es nicht in die Nähe von diesen Monster kam. Es legte auch keine Spur hinter sich, in der Angst, dass es von den Hunden aufgespürt werden könnte. So war es ihm aber auch nicht möglich, den Weg zurück zu finden. „Es war ja sowieso verloren“, dachte es traurig. Es sehnte sich nach Etwas grünem, es hatte Durst und Hunger und war unbeschreiblich müde. Plötzlich an einer Strassenecke ankommend sah es, das gerade gegenüber einige Bäume standen, darunter Grass und Wege ohne diese lärmende Monster, fast wie ein kleiner Wald! Das Wunderauge überlegte nicht lange und rannte darauf los. Die Monster aber wurden wütend und rannten hinter Wunderauge und wollten es töten. Sie bewegten sich mit einer Geschwindigkeit auf so komischen Füssen, rund wie die Augen von der Weissen Eule. Das Wunderauge rannte um sein Leben und schaffte es irgendwie auf die andere Seite zu kommen. Es machte einen Sprung und schon war es auf dem ersten Baum, den es gerade vor sich fand. Als es sich beruhigte, schaute sich das Wunderauge um. Hier war es ruhig. Irgendwo hörte es  das Wasser plätschern. Das Wunderauge ging vorsichtig auf Erkundung. Es kam zu einem kleinen Bächlein und trank mit Wonne. Erst jetzt verspürte es sein Hunger umso heftiger. Die Maus, welche es in der Nacht gefressen hatte, war längst verdaut. Das Wunderauge sah sich um, wo es etwas zum fangen wäre. Nichts. So ging es traurig weiter. Es war dort nicht überall Grass, es gab auch Wege, welche mit Kies bestreut waren. Da war es für das Wunderauge schwierig zu laufen, weil die kleinen Steinchen ihm an den Pfoten Weh taten. Es blieb aber trotz dem auf dem Weg, weil so hatte es bessere Sicht, wohin es ging und irgendwie wollte es seine Orientierung nicht wieder verlieren. Da, an einem Pfosten hing ein grosser Behälter voll mit Papieren und anderem Zeug. Darunter aber roch etwas wunderbar nach Essen. Das Wunderauge kletterte hoch und schnupperte daran. Es war recht gross. Das Wunderauge probierte ein bisschen davon. Es schmeckte zwar nicht so wie eine Maus oder ein kleiner Vogel, aber trotz dem sehr gut und es machte satt. Seine Eltern hatten zwar gesagt, das wenn sie etwas komisches zum Essen fanden, was sie nicht kannten, sollten sie anfangs zu Probe nur wenig davon essen und abwarten, ob es ihnen auch gut bekam, und erst dann den Rest ihres Hungers stillen. Das Wnderauge war aber so hungrig, das es frass und frass. Es hatte jegliche Vorsicht ausser Acht gelassen und merkte gar nicht, was ringsherum geschah. Plötzlich hörte es um sich herum Miauen. Von allen Seiten kam es. Es schaute erfreut hoch. Um ihn herum sassen mehrere Katzen mit gesträubtem Haar und alle buckelten bereit auf das Wunderauge zu springen. „Guten Tag, ich bin Wunderauge, ich habe mich im Wald verlaufen. Wer seid ihr?“ stammelte es erschrocken. Die anderen Katzen fauchten ihn an. „So, aus dem Wald kommst du Bengel, dann verschwinde wieder zurück dorthin und lass Dich hier nie mehr blicken! Das hier ist unser Revier und Du wirst uns nicht von unserem Essen stehlen! Du Hungerleider, Du dreckiger Mäusefresser!“ Sie waren so bedrohlich, das Wunderauge merkte, das sie hm genauso gefährlich wurden, wie die Hunde ein paar Stunden zuvor. Seine Haare sträubten sich auch es bereitete sich zum Sprung. Es hatte keine Schanze so einen Kampf zu gewinnen, aber es musste fliehen und es war umringt. Das hatte seine Mutter ihm nicht gesagt, dass es auch von seinen Artgenossen in Gefahr war! Die fremden Katzen kamen näher und schlugen mit ihren Tatzen nach Wunderauge. Es sah, dass die Lage kritisch war. Es schaute sich verzweifelt herum. Da sah es ein kleines Kätzchen sitzen, welches nicht nach ihm schlug. Das Wunderauge merkte, das dieses Kätzchen ihm nicht feindlich gesinnt war und unmerklich zur Seite trat. Das Wunderauge verstand den Wink und sprang in seine Richtung. Das fremde Kätzchen sprang quasi erschrocken zur Seite und der Weg zur Rettung war frei. Es rannte, was ihm seine Beine reichten. Die ganze fauchende Meute sprang hinterher. Das Wunderauge merkte gar nicht, wie es wieder zum Bach kam. Es rannte dem Ufer entlang, da es nirgends anderes ein Ausweg fand. Plötzlich merkte es, dass seine Verfolger stehengeblieben waren. Das Wunderauge blieb auch stehen. Es drehte sich um, um sich zu vergewissern. Es war tatsächlich so. Die fauchende Meute stand aufgereiht da, als ob eine unsichtbare Mauer vor ihnen stand. Jetzt endlich verstand das Wunderauge. „Das Revier!“ Davon hatten seine Eltern ihm erzählt und hatten alle ihre Kinder davon gewarnt. Auch im Wald gab es so Etwas, aber das Wunderauge war noch nie an seine Grenzen gekommen. Die Konsequenzen seiner Überschreitung kannte es aber. Das hiess, das es jetzt genauso in Gefahr war, wie vorher. Es ist einfach von einem Revier in das andere geraten, beide waren aber nicht die seine, also, ihm feindlich. Es befand sich weiterhin in Lebensgefahr. Es kroch den Bach entlang völlig erschöpft, bis es zu einer kleinen Brücke ankam. Dort fand es eine Vertiefung, rollte sich zusammen und schlief erschöpft ein. Es war ihm alles gleichgültig.  

 

Die neue Bekanntschaft.

„Miau, miau“, jemand rüttelte an Wunderauge. Das schreckte auf und im gleichen Moment sträubte sich sein Haar und es machte ein Buckel bereit zu springen. „Cha, cha, cha lachte jemand neben ihm siehst Du aber furchterregend aus cha cha cha !“ Das Wunderauge schaute sich erschrocken um. Neben ihm sass ein weises Kätzchen, sehr süss und etwas kleiner als das Wunderauge selbst. „Wer bist Du?“ Fragten sie beide gleichzeitig. Dann wieder beide gleichzeitig. „Nein, Du zuerst“ „Nein, Du zuerst!“ Das weisse Kätzchen gab zuerst nach. „O.K., ich wohne hier und heisse Schäumchen und Du? Woher kommst Du? Was suchst Du hier?“ „Ich heisse Wunderauge, komme aus dem Wald und habe mich verlaufen, als die Hunde mich gejagt hatten und die Weisse Eule mir den falschen Weg gezeigt hatte und die Katze aus der Stadt mich gejagt hatte und ich will wieder zurück in den Wald zu meinen Eltern hüü, hüü,“ heulte das Wunderauge auf. „Oh, Du armer!“ sagte Schäumchen bedauernd. „Da sitzt Du natürlich in der Patsche! Niemand wird Dich lassen in seinem Revier überleben. Du musst schnell weg Nachhause!“ „Aber wie? Weißt Du den Weg?“ „Nein.“ „Ich weiss gar nicht, wie ich Hierher kam. Ich bin nur immer vor irgendjemand davongerannt!“  „Du armer!“ Schäumchen versuchte das Wunderauge trösten, in dem es sich an ihm rieb und schnurrte leise. Es wollte zuerst das Wunderauge beruhigen. Eine Lösung für sein Problem hatte es nicht gerade bereit, aber vielleicht würden sie diese zusammen finden können, wenn das Wunderauge sich beruhigte. Schäumchen wusste, das es für das fremde Kätzchen sehr gefährlich war da zu bleiben, wo sie jetzt waren. Es wusste aber nicht, wo sie sonst hin sollten. Das Wunderauge beruhigte sich durch die liebevolle Liebkosung von Schäumchen und fühlte sich etwas sicherer. In dem Moment, wo es sich entspannte, hörten die beiden miauen und rufen. „Meine Eltern!“ hauchte erschrocken Schäumchen. „Schnell weg hier! Sie dürfen Dich nicht hier finden!“ Sie schubste Wunderauge mit der Nase in Richtung unter die Brücke und weiter. Beide rannten los. Hinter sich hörten sie fauchen mehrere Katzen. Da fanden sie die Öffnung von einem grossen Rohr, sie rannten dort hinein. Es war dunkel dort, nach einer Weile sahen sie aber den Weg vor sich.

 

Flucht in die grösste Gefahr.

 Das Rohr führte sie in ein Kanalisationsgewölbe. „Oh!“ Schnaubte Schäumchen. „Hier ist es sehr gefährlich! Meine Eltern haben uns immer verboten hier jagen zu gehen. Hier leben ganz viele Ratten und die sind sehr böse! Nur eine sehr grosse und starke Katze kann es mit ihnen aufnehmen!“ Das Wunderauge schaute ängstlich um sich. „Das ist ein Albtraum! Das kann doch nicht wahr sein! Das mir das alles passiert!“ jammerte es. „Als ob das nicht reichte, wie zur Bestätigung Schäumchens Wörter, hörten sie um sich rascheln und schleifen und gleichzeitig rochen sie ein fürchterlichen Gestank. Sie drückten sich aneinander. Das Wunderauge postierte sich in Kampfstellung. Schäumchen machte es ihm nach. Beide fauchten und schlugen mit ihren Tatzen mit ausgefahrenen scharfen Kralen aus. Sie teilten Schläge aus um sich herum. Sie wurden aber zurückgeschubst, geschlagen und gebissen. Es tat sehr weh. Sie hielten sich aber tapfer. Bald gingen ihnen aber ihre Kräfte aus. Zuerst wurde Schäumchen ohnmächtig. Die Ratten wollten sich auf sie stürzen. Wunderauge bot aber seine letzten Kräfte auf und drängte sie auf Abstand. Aber noch ein konzentrierter Angriff ihrerseits und auch das Wunderauge lag ohnmächtig als Rattenbeute da. Sie wollten die Zwei schon in Stücke reissen, damit sie die Beute teilen konnten, als sie Fauchen und lärmen hinter sich hörten. Und schon flogen ihre Fetzen herum! Sie sahen nur wütende, grün leuchtende Katzenaugen um sich herum und da schaute jede Ratte, wie sie sich retten konnte. Augenblicklich war das Schlachtfeld geräumt. Die zwei arme zerschundene Häufchen wurden aufgehoben und davongetragen.

Als Wunderauge und Schäumchen zu sich kamen, haben sie nicht gewusst, wo sie sich befanden. Sie wurden von jemandem sorgfältig abgeleckt und ihre Wunden wurden fein säuberlich versorgt. „Fast so, wie es die Mama täte¨“ dachten sie und schmiegten sich glücklich auf den warmen Körper der Katze, welche sie umsorgte. „Na, na, wacht schon auf ihr Eindringlinge!“ Brummte es über ihnen. Sie schreckten auf. Um sie herum sassen ganz grosse Katzen und schauten sie neugierig und nicht gerade freundlich an. „Wieso seid ihr hier? Ihr Zwei? Sicher habt ihr eueren Eltern nicht gefolgt!“ Schäumchen schämte sich und hat ihr Köpfchen gehängt. Es ist ja wahr gewesen. Das Wunderauge hat das Wort ergriffen und hat die ihre und seine Geschichte erzählt. Eine grosse graue Katze schien die Anführerin zu sein. Das war diejenige, welche sie vorher gewärmt hatte und ihre Wunden versorgte. Sie hörte ihnen aufmerksam zu und als das Wunderauge fertig war, nickte sie nur mit dem Kopf. „Es ist  euch doch klar, dass ihr hier nicht bleiben könnt? Auch, wenn wir Euch hier geduldet hätten, die Ratten würden Euch fressen. Ihr seid sehr kleine Katzen und werdet nie so stark, dass ihr es mit ihnen aufnehmen könntet. Ihr müsst wieder Heim gehen!“ „Aber, wie, wenn das Wunderauge den Weg nicht kennt!?“ miaute verzweifelt Schäumchen. „Er findet schon seinen Weg, aber zuerst muss es etwas wachsen.“ „Das geht aber nicht so schnell!“ jammerte das Wunderauge. „Das ist sicher.“ Bestätigte die grosse Katze. „Lasst mich nachdenken, und wir finden schon eine Lösung.“ Die fremden Katzen zogen sich ein bisschen zurück zur Beratung und wisperten miteinander. Die graue Katze hörte sich alles an und nickte mit ihrem grossen Kopf. Schäumchen und Wunderauge beobachteten diese in ihren Augen Riesen Katzen mit Staunen. „So gross müsste man sein um es mit diesen schrecklichen Monsterratten aufnehmen können!“ Die grossen Katzen sind nach einer Weile zurückgekommen.

„Also, ihr könnt hier nicht bleiben, das ist sicher. Wir bringen Euch zurück, zu Deiner Familie“ schaute die graue Katze in Schäumchens Richtung. „Wo die Deine Familie ist, wissen wir nicht, aber wir sorgen dafür, das Du wenigstens von Schäumchens Familie aufgenommen wirst, zumindest so lange, bis Du für Dich  selbst sorgen kannst, und dann gehst Du wieder in den Wald und suchst selbst, wo Dein Zuhause ist!“ Die grosse Katze schaute das Wunderauge durchdringend an. „Verstehst Du? Dein Zuhause!“ „Ja, ja.“ Nickte eifrig das Wunderauge „Ich verstehe.“ „Eben nicht.“ Lächelte weise die graue Katze „aber das macht nichts, wenn die richtige Zeit kommt, irgendwann begreifst Du schon und dann erinnerst Du Dich an das, was ich Dir jetzt sage.“ Jetzt begriff wieder das Wunderauge überhaupt nichts, aber in diesem Moment war ihm viel wichtiger zu erfahren, wie es den Grossen Katzen gelingen sollte, Schäumchens Familie dazu zu bringen ihn aufzunehmen. Es war ja auch ihnen eine fremde Katzenfamilie, welche am Bachufer wohnte und sicher ihr Revier dort verteidigte. Die grosse graue Katze sagte nur geheimnisvoll „Warte es ab!“ Sie schnappte Schäumchen im Nacken, hob es in die Luft, als ob es eine kleine Maus wäre. Schäumchen stöhnte. Es tat ihm alles weh. Die grosse Katze legte es wieder hin. „Das wird wieder, aber jetzt musst Du uns helfen. Tue, als ob D noch ohnmächtig wärest. Wir werden Dich für das Leben von Wunderauge eintauschen. Wenn Deine Eltern Angst um Dich haben werden, machen sie alles um Dich zu retten. Ausser dem, schuldet mir Dein Vater ein Gefallen, er war auch ein mall hier. Ich kenne ihn! Und jetzt rasch! Ihr müsst hier herauskommen!“ Die grosse graue Katze schnappte Schäumchen wieder in die Schnauze und jemand hob auf die gleiche Weise Wunderauge hoch. Die ganze Prozession bewegte sich in Richtung das Rohr Ende, wodurch sie vorher hineingekommen waren. Es sind seither viele Stunden vergangen und draussen war es wieder ein neuer Tag angebrochen. Die Kanalkatzen blinzelten geblendet von dem Tageslicht. Dieser Moment war für sie sehr gefährlich, da sie ein Moment blind waren. Das war aber schnell vergangen und zum Glück war niemand herum. Anscheinend haben Schäumchens Eltern angenommen, das Schäumchen in der Kanalisation umgekommen war. Schäumchen war empört. „Warum haben sie nicht versucht es zu retten?“ Es war ganz traurig. Die grosse graue Katze merkte das. „Es ist nicht so, wie Du meinst. Deine Eltern sind an ein Schwur gebunden und ich schätze das, Dass sie ihn nicht gebrochen haben. Denn sonst hättest Du jetzt nicht gelebt. Weder Du, noch sie!“ Sagte sie mit Nachdruck. „Und jetzt, halte Dich an die Abmachung!“ Das Kätzchen liess sich hängen, wie ihm befohlen wurde. Die anderen grossen Katzen haben einen grossen Lärm veranstaltet, sie miauten, kreischten und heulten. Bald hat dieser Lärm auch den erwarteten Erfolg. Die Bach-Katzen erschienen. Sie haben sich in bedrohliche Stellung postiert, haben aber nicht angegriffen. Die Eltern von Schäumchen starrten auf ihr bewegungslos hängendes Kind. Die grosse graue Katze legte das Junge auf den Boden vor ihre Füsse. „Gehört es Ihnen?“ Raunte sie in die Umgebung. Der Vater von Schäumchen trat aus der Menge und sagte: „Ja, das ist mein Kind. Gib es mir zurück! ......Bitte!“ „Das ist schon besser“ Raunte die grosse Katze streng. „Warum hast Du ihm erlaubt in unser Revier hinein zu gehen? Du müsstest am bestem wissen, das es den sicheren Tod bedeutet!“ „Habe ich nicht!“ Antwortete der erschrockene Vater. „Was habt ihr mit ihr gemacht! Es ist nur ein Kind, das ein Fehler gemacht hat!“ „Wir haben ihr nichts gemacht. Es ist von den Ratten angegriffen worden. Wir haben versucht es zu retten. Wenn Du aber nicht tust, was wir von Dir verlangen, dann stirbt es doch!“ „Nein, nein bitte, bitte, wir machen doch was Du willst! Gib uns unser Kind!“ Jammerte seine Mutter. Die grosse graue Katze schubste das Wunderauge nach vorne. Habt Ihr den gejagt? „M,hmm“ gab es Schäumchens Vater zu. „Der gehört nicht hierher und muss weg!“ „Und deswegen hättest Du beiahe Deine Tochter verloren!“ Warf ihm die grosse graue Katze vor. „Es ist das Gesetz so!“ Antwortete Schäumchens Vater streng. „Hätten wir dieses Gesetz vor Jahren befolgt, wärest Du Heute gar nicht mehr am Leben und Deine Tochter heute auch nicht mehr¨!“ Gab die grosse graue Katze zu Bedenken. „Bestehst Du immer noch auf diesem Gesetz?!“ „Na, ja, unter gewissen Umständen, könnten wir es vielleicht umgehen, mit der Rechtfertigung, das es sich um ein Junges handelt.“ „Und das ist es auch, was ich von Dir verlange! Nimm dieses Junge bei Euch auf, erziehe es gut, bis es gross genug ist, um ohne Gefahr zu sich Heim in den Wald zurück zu gehen! Macht ihr das?“ „Ja,“ antwortete mit Erleichterung Schäumchens Vater, froh, das man von ihm nichts anderes mehr verlangte. „Gib uns jetzt endlich Schäumchen, das braucht Hilfe!“ „Das hier auch¨“ Sagte die grosse graue Katze und legte das Wunderauge neben Schäumchen und trat zurück. „Passt besser auf die beiden auf und halte Dich weiterhin an die Abmachungen!“

 

Bei den Bachkatzen.

 Die grossen Katzen waren verschwunden und die Bachkatzen bildeten ein Kreis um die geretteten. Die verwundeten Kätzchen wurden bei den Bachkatzen wieder aufgenommen und gesund gepflegt. Von da an blieb das Wunderauge in Schäumchens Familie und wuchs zusammen mit Schäumchen auf. Es lernte zu jagen, und auch alles andere, was eine gute Katze wissen sollte um ein gutes und sicheres Leben führen zu können.

Sein Leben aber in der Höhle im Wald und seine Geschwister und Eltern hatte es nie vergessen. Irgendwie sehnte er sich nach seinem früheren Leben im Wald trotz dem, das es mit Schäumchen und seinen Geschwister ganz glücklich war. Als dann aber wieder der Frühling kam und das Wunderauge angefangen hatte um Schäumchen zu werben, wurden ihre Eltern zu Wunderauge sehr abweisend und die Geschwister von Schäumchen sehr feindlich. Das Wunderauge und Schäumchen konnten sich nur heimlich treffen und Wunderauge musste sich vor ihnen verstecken. Bis es eines Tages zu einem verbittertem Kampf um Schäumchen kam und das Wunderauge wurde nur dadurch gerettet, das es in den Wilden Bach fiel. Das Wasser war sehr kalt und es schwamm verzweifelt an das andere Ufer. Fast hätte es das Wunderauge geschafft, aber es konnte sich nirgends am Ufer halten und das wilde Wasser trug ihn weiter. Wunderauge versuchte es wieder und immer wieder, die Kälte nahm ihm fast die Sinne. Plötzlich hörte es rufen. „Wunderauge! Wunderauge! Fass hier! Fass es endlich!“ Vor sich sah es ein Ast. Mit den letzten Kräften schnappte das Wunderauge danach und schaffte es  so dem Ast entlang an das trockene Ufer zu gelangen. Es fror fürchterlich. Schäumchen stand neben ihm. „Komm! Wir müssen hier weg laufen, hier sind wir nicht sicher. Hier sind wir viel zu nahe an der Brücke, die könnten herüber kommen, wie ich es tat.“ Das Wunderauge schüttelte sich das Wasser von seinem Fell. Es spritzte überall. „I,I,I,I,“ giekste Schäumchen. “Hör auf! Das ist kalt!“ „Siehst Du?“ Sagte das Wunderauge. „Kannst DU Dir vorstellen, wie kalt es mir ist!?“ Es klapperte mit den Zähnen. Schäumchen gab aber nicht nach. „Wir müssen wirklich weg, wenn Du rennst, bekommst Du warm!“ „Ich bin aber von der Kälte ganz steif, wie kann ich denn erst noch rennen!?“ „Du kannst!“ Behauptete Schäumchen überzeugend und schubste liebevoll das Wunderauge vorwärts in die Richtung in welcher die Beiden sicher sein konnten. „Na, dann“ seufzte ergeben die nasse Katze und lief los.

 

Zurück in den Wald.

 Langsam wurde das Wunderauge tatsächlich warm und sie konnten schneller rennen. „Wohin laufen wir?“ Fragten sich beide gleichzeitig. Das Wunderauge dachte gar nicht nach. Es merkte nur, das es war, der die Richtung angab und zwar Richtung Wald, seine Heimat! „Dort sind wir sicher“ behauptete das Wunderauge. Schäumchen liess sich nicht so leicht überzeugen. „Wenn das so wäre, wovon bist Du dann weggerannt?“ „Na, ja, von den Jagdhunden, aber von denen muss man sich ja überall in Acht nehmen! Man darf nur den Weg zurück nicht verlieren, wie es mir nachher passierte. Ausser dem, war ich auch neugierig, wie es da draussen aus dem Wald aussieht.“ Gab das Wunderauge zu. „Es war nicht nur die Eule schuld.“ Es dauerte nicht lange und sie sind unter die ersten Bäume gekommen. Es war mittag und die Sonne wärmte sie schön. Das Wunderauge trocknete langsam. Die zwei jungen Katzen legten sich bequem in das frische grüne Grass, schmiegten sich liebevoll aneinander und sich den Pelz in der Frühlingssonne wärmend, schliefen sie ein. Die Kälte weckte sie. Die Sonne ging unter und es wurde wieder kalt. Das Wunderauge war aber trocken und ausgeruht. Es hatte Hunger, das Schäumchen auch. Das Wunderauge entschied. „Zeit zum jagen!“ Schäumchen freute sich. Jetzt konnten sie alles selbst entscheiden. Jetzt waren sie erwachsen und bestimmten selbst über ihr leben. Nach einer Weile hatten sie sich genug zum Essen erjagt und waren angenehm satt und voll Tatendrang. „Suchen wir Deine Eltern und Deine Höhle?“ Schlug Schäumchen vor. „Ja, Warum nicht?“ war das Wunderauge sofort einverstanden. Grosse Sehnsucht stieg in ihm auf: „Aber, wie finde ich sie nach so langer Zeit? Wo ich es bereits damals nicht schaffte?“ „Ich zeige es Dir, ich schulde es Dir von damals noch!“ Hiess es plötzlich von oben von der Spitze eines Baumes. Wer?“ Fragte erstaunt das Wunderauge. „Kennst Du mich nicht mehr!? Hast Du Das denn vergessen?!“ „Du?!“ Wunderte sich das Wunderauge. « Und Du, hast es nicht vergessen?! Weißt Du, was mir dann alles wegen Dir passierte!“ „Ja, ich kann es mir denken, aber jetzt bist Du hier heil angekommen nicht? Ich hatte damals so grossen Schlaff gehabt, das ich gar nicht wusste, wohin ich Dich schickte. Als ich später aufgewacht war, warst Du weg und ich konnte Dich nicht mehr finden.“ Behauptete die Weisse Eule. „Aber ich kann es wieder gutmachen, ich zeige Dir jetzt, wo Deine Familie lebt. Nur bin ich mir  nicht so sicher, das es gut für Dich ist. „und schaute bedeutungsvoll auf Schäumchen. „Sie gehört zu mir, das ist meine Schwester!“ Cha, cha, cha!“ Lachte die Eule „sag so was lieber nicht! Ihr seid doch verliebt in einander bis beide Ohren! Cha, cha, cha! Na, dann kommt! Ihr werdet sehen¨“

Und so flog die Eule los und die zwei junge Katzen ihr nach. Sie drangen tiefer in den Wald und Schäumchen wurde banger ums Herz. Dafür das Wunderauge lebte auf. Es erinnerte sich an alles und fühlte sich da, wie im Paradies. Eine Hochstimmung kam in ihm auf und er vorbereitete sich auf das Wiedersehen mit seiner Familie.

„So, da ist es.“ Sagte nach einer Weile die weisse Eule. „Machs gut, ich schulde Dir nichts mehr!“ sagte sie nur schnell und flog weg.

Schäumchen versteckte sich ängstlich hinter Wunderauge. Das aber blähte sich auf und machte sich schön und gross. Es miaute los. In der Höhle bewegte sich etwas. Zwei Katzen sprangen heraus und auf sie los! Das Wunderauge rief „Mutter! Mutter! Ich bin das doch das Wunderauge!“ Aber die zwei Katzen achteten nicht darauf und griffen sie wild an.  Aus der Höhle krabbelten vier kleine Kätzchen heraus. Das Wunderauge war erstaunt, so erstaunt, das es die Gefahr, welche ihm von seinen eigenen Eltern drohte ganz vergas. „der erste Biss in sein Ohr von dem Kater, hat ihn wieder in die Realität gebracht das Schäumchen rettete

Sich auf einen Baum. Das Wunderaue schrie „Ich bin es doch! Euer Kind, das Wunderauge, ich war doch verlorengegangen und jetzt bin ich zurück, die Weisse Eule hat mir den Weg gezeigt!“ „Verschwinde aus unserem Revier! Du, Eindringling, Du Lügner! Ich kenne kein Wunderauge! Wer von Zuhause wegläuft, ist weg und gehört nicht mehr hierher!“ Und der Kater griff wieder an. Die Katze hielt aber an. Sie zog sich zurück zu ihren Jungen. Das Wunderauge war so unglücklich und von der Reaktion seiner Eltern überrascht, das es nicht gegen seinen Vater weiter kämpfen wollte. Es nahm den Rückzug an. „Gut, gut, ich gehe ja schon, aber ihr müsst wissen, dass ich nicht damals freiwillig weggelaufen war. Die Jagdhunde hatten mich gejagt und ich habe mich dann verloren und hätte mir die Weisse Eule den Weg jetzt nicht gezeigt, hätte ich Euch nie wieder gefunden!“ Das Schäumchen schloss sich ihm an und sie zogen traurig davon. Sie waren verzweifelt. Wo sollten sie hin? Überall war doch das Revier von irgendjemandem. Jetzt wusste endlich das Wunderauge, was die Weisse Eule meinte. „Mama sagte, dass man sich sein Revier erkämpfen, oder suchen muss.“ Piepste leise das Schäumchen. „Sieht so aus.“ Sagte traurig das Wunderauge. „Gegen meine Eltern und ihre neue Kinder werde ich aber sicher nicht kämpfen. Sagte er bestimmt. Plötzlich hörten sie hinter sich rascheln. Sie drehten sich erschrocken um. „Ich bin es!“ klang ein Miauen aus dem hohen Grass. Es erschien Wunderauges Mutter. „Da seid Ihr, ich habe Euch gesucht!  „Gesucht? Warum? Du willst uns sowieso nicht haben!“ Entgegnete das Wunderauge verbittert. „Sicher nicht¨“ Bestätigte seine Mutter. „Ihr müsst euere eigene Familie gründen, in meiner habt ihr kein Platz mehr, aber ich wollte Euch doch ein Bisschen helfen. Wenn ihr ein Stück weiter von da gerade aus geht, kommt ihr an eine grosse Wiese und das Stück Wald danach ist ein verlassenes Revier. Es hat dort ein alter Kater gelebt und der ist im Winter erfroren. Wenn ihr schnell seid und es verteidigen könnt, gehört es Euch und das ist ein gutes Revier! Nimmt Euch nur in Acht! Euer Nachbar ist Skandalo und der lässt nichts in Ruhe!“ „Skandalo!“ rief das Wunderauge erfreut. „Freu Dich nicht zu früh! Die Sachen haben sich geändert und er ist ein starker, gefährlicher Kater und macht in der ganzen Gegend viel Unheil, ärgert und belästigt alle. Nimm Dich in Acht! Und jetzt muss ich wieder zurück, viel Glück Wunderauge!“ Und die Katzenmutter schaute das Wunderauge liebevoll an, nickte in Richtung Schäumchen und verschwand im hohen Grass wieder.

 

Wunderauge und Schäumchen finden ihr neues Heim.

 

Die zwei jungen Katzen sind tatsächlich auf die von Wunderauges Mutter beschriebene Wiese gekommen und haben auch das Haus des alten Katers gefunden. Es war aber alles sehr dreckig und da es wieder langsam dunkel wurde, haben sie auch diese Nacht auf einem Baum übernachtet. Nächsten Tag ist das Wunderauge jagen gegangen und das Schäumchen machte sich daran, aus dem alten Haus des verstorbenen Katers ein schönes Nest für ihre zukünftige Familie zu gestalten. Es putzte den ganzen Dreck heraus und sah, dass es sonst sehr geräumig und gut war, mit ein paar Ergänzungen durch einige Aastchen würden sie sich dort wohlfühlen.

„Ha, neue Nachbarn nicht!?“ Hörte Schäumchen plötzlich hinter sich, als sie sich ein bisschen draussen vor der Höhle an der Sonne ausruhte. „wer bist Du!?“ Fragte sie erschrocken. „Scandalo, der grosse Scandalo!“ Und der Kater postierte sich in seine erotischste Stellung. Er wollte bei Schäumchen Eindruck schinden. Sie hatte ihm gefallen. „Wenn Du zu mir lieb bist, lasse ich Dich hier wohnen.“ Sagte er schmeichlerisch. „Dich brauche ich gar nicht fragen, das ist nicht Dein Revier, sondern mein und verschwinde hier!“ Schäumchen sträubte das Haar und machte kämpferisch einen Buckel. Da wurde auch Scandalo wütend und sofort war von seiner Schmeichelei nichts zu sehen. Er nahm auch Kampfstellung an. Da sprang das Wunderauge dazwischen. „So, so, Du willst Dich an mein Schäumchen heran machen!? Du, mein Bruder!?“ Scandalo machte überrascht einen Sprung zurück. „Wer?! DU! Wunderauge!? Woher kommst Du?“ „Aus der Stadt, aus dem Kanal, von der Gegend am Bach! Ich war da überall und jetzt bin ich hier und niemand soll es wagen mich hier wegjagen zu wollen! Das gilt auch für Dich!“ Und auch das Fell von Wundeauge sträubte sich kämpferisch und er postierte sich gegenüber Scandalo neben Schäumchen bereit zum Sprung. Scandalo sah ein, das obwohl er sich ja soo stark gefühlt hatte, gegen zwei verliebten Katzen, welche ihr Heim verteidigten, Er keine Schanze zu gewinnen hatte. So versuchte er es auf versöhnliche Weise. „In Ordnung, ich gehe ja schon, aber gute Nachbarn könnten wir doch bleiben nicht?“ „Das hängt von Dir ab.“ Sagte immer noch drohend das Wunderauge. Es hatte sich die Warnung seiner Mutter zum Herzen genommen. „Keine Sorge, ich bin schon weg.“ Brummte Scandalo und verschwand. So hat für das Wunderauge und Schäumchen ein neues Leben angefangen...........