Für Kinder

Die Flughafengeschichte Ende Fiorella kehrt zurück in ihr Reich

 Flughafengeschichte Ende
Fiorella kehrt zurück in ihr Reich.
Beide, Neugierde und Fiorella freuten sich sehr ob dem glücklichen Ausgang ihres letzten Abenteuers. Der Wind sauste ihnen um die Ohren, die Wolken unter ihnen wechselten die Form und Farbe, die Reise ging weit, sehr weit. Sie flogen Heim.

Fiorella freute sich schon auf das Wiedersehen mit ihren Eltern und allen Bewohnern ihres kleinen Reiches. Auch Neugierde freute sich, denn seine Aufgabe, die nicht immer sehr leicht war, würde bald erfüllt sein. Sie erzählten sich über ihre Erlebnisse und lachten über die kleinen Pannen, welche ihnen ab und zu passierten.
Plötzlich erinnerte sich Neugierde an Etwas und erschrak. „Du? Fiorella, kennst Du noch das Lied, mit welchen Du zurück kommst in Dein Reich? Oder, hast Du es etwa vergessen?!“ Neugierde erschrak so bei dem Gedanken, dass er im Flug stehen blieb und nun ging es nur strak abwärts in riesen Tempo. „Haaalt! Wir zerschellen da unten! Wenn Du mich nochmals so erschreckst, dann vergesse ich es wirklich!“ Beschwerte sich Fiorella schreiend. Neugierde fing sich wieder auf und flog langsam wieder hoch. „Tschuldigung, ich habe mich ja selbst erschreckt. Aber, wie ist es? Weißt Du es, oder nicht?“ „Mall sehen?“ Zierte sich scheinheilig Fiorella. „Weiß ich es? Oder nicht?...“ Und dann fängt sie feierlich zu aufsagen: „Was heute Neu ist…“ Haaalt!!!“ Schrie Neugierde und beinahe wäre er schon wieder in seiner Fluggeschwindigkeit aus seinem Schwung herausgefallen. „Wieso? Was ist schon wieder nicht richtig?“ Ärgerte sich Fiorella. „Wolltest Du denn nicht wissen ob ich es noch kann? Warum soll ich es Dir jetzt nicht vorsagen?“ „Ja, wissen schon, aber wenn Du es mir jetzt vorsagst, werden wir dann sofort klitzeklein und der Wind weht uns wo er will und wir kommen nie an. Das Lied sollst Du singen erst unter der Großen Eiche in unserem Wald und da sind wir noch nicht angekommen!“ Na gut, dann wisse, dass ich es immer noch kann und dazu jetzt auch seine Worte genau verstehe, was vorher nicht so war.“
So flogen sie weiter, bis sich die Wolkendecke unter ihnen plötzlich öffnete und sie sahen unter sich die Lichtung im Wald mit der Großen Eiche in der Mitte stehend. Sanft landete Neugierde im weichen grünen Grass. Fiorella glitt von seinem Rücken und umarmte seinen Kopf. „Danke, danke! Wo gehst Du jetzt? Kommst Du nicht mit mir hinauf? Du wirst mir fehlen! „ Doch, ich werde immer dort sein, wo Du auch bist. Nur wirst mich nicht mehr  sehen.  Ich werde Dich immer begleiten, immer wenn Du es willst.“ Neugierde wieherte,  zupfte liebevoll Fiorella an ihren roten Haaren und verschwand. Fiorella hatte nicht einmal Zeit gehabt traurig darüber zu werden und schon hörte sie auf der Wiese  Stimmen und Lachen. Es waren die  Kinder, mit welchen sie den Naturkunde Unterricht hatte. Sie lief voll Freude zu ihnen.  „hallo Fiorella! Wo warst Du die ganze Zeit? Hast Du Deine Reise gemacht? Was hast Du gesehen?“ Fragten alle und bildeten einen Kreis um sie. Fiorella hieß sie sich zu setzen. Da wäre sehr viel zu erzählen. Obwohl die Kinder es nicht glaubten, wurden sie doch neugierig. Sogar die Lehrerin setzte sich in den Kreis der Kinder und hörte aufmerksam den Erzählungen Fiorellas zu. Als Fiorella fertig wurde, klatschten ihr die Kinder begeistert zum Dank. Alle überschüttelten sie mit Fragen, sie wehrte sie aber ab.“ Jetzt muss ich doch Nachhause, meine Eltern warten sicher auf mich.“ Auch die Lehrerin drängte die Kinder sich zu verabschieden, da der Unterricht in der Schule weiter gehen musste. Sie umarmte Fiorella. „Danke für die wunderbaren Erzählungen. Besuchst Du uns wieder?“ „Tschüs Fiorella!“ Riefen die Kinder und winkten zum Abschied. Zuletzt kam zu ihr das Mädchen, mit welchen sie bei dem Ersten Unterricht in der Schule in der gleichen Bank zusammen saßen.  Sie hieß Sonja. „Vergiss uns da oben nicht! Kommst Du uns auch mal wieder besuchen?“  „Nein, ich vergesse euch nie. Ob ich aber wieder kommen kann, das weiß ich nicht. Wenn es aber möglich ist, komme ich wieder.“ Versprach sie. Sonja drückte Fiorella eine kleine Schachtel in die Hand. „Was ist das?“ „Das sind Malstifte, alle Farben. Du hast gesagt, dass bei Euch alles nur Grün ist. Jetzt kannst Du das ändern, wenn Du willst.“ „Du hast Recht! Ich habe es fast vergessen, so sehr habe ich mich an die Farbenvielfalt in eurer Welt gewöhnt. Ob ich das aber bei uns ändern kann, darf und auch will, das weiß ich noch nicht. Vielen, vielen Dank Sonja und immer, wenn ich Deine Farben sehe, werde ich an Dich denken. Die zwei Freundinnen  umarmten sich. Sonja schloss sich ihren Klassenkameraden an und Fiorella blieb unter der großen Eiche alleine stehen. Große Sehnsucht nach ihren Lieben da oben in ihrem Reich überfiel sie. Sie konzentrierte sich, sah hinauf in die riesengroße grüne Krone des mächtigen Baumes und schon sang sie mit ihrer kristallenen Stimme ihr Lied:
Was Heute Neu ist,
Ist Morgen Alt.
Wo war ich nur überall,
die Welt ist schön,
die Welt ist bunt.
Alles habe ich schon gesehen,
und viele Farben Euch gebracht.
Dass es Daheim am schönsten ist,
das habe ich erst jetzt erkannt.
Eine Weile geschah nichts, oder vielleicht merkte Fiorella anfangs nichts. Als sie aber um sich sah und auf sich, sah sie die große Veränderung um sich und auf sich. Siehe da, vor ihr stand ihre schöne Gondel und sie trug wieder ihre Grünen Kleider und als sie auf ihre Hände sah, waren sie auch wieder Grün, wie sie ganz auch und allesamt war wieder klitzeklein. Sie stieg in die Gondel, setzte sich auf die kleine Bank  die darin war und wartete. Plötzlich hörte sie ein flattern über ihrem Kopf. Als sie hinauf sah, erblickte sie zwei wunderschöne farbige Schmetterlinge, die sich die Fäden der Gondel um ihre Flügel hängten und schon hob sie sich langsam, ganz langsam hoch. Dabei erkannte Fiorella ihren Schmetterling, der ihr den Weg in die Menschenwelt gezeigt hatte. Fiorella begrüßte ihn freudig, er aber, da sich mit dem tragen der Gondel abmühte, nickte ihr nur zu: „sobald wir oben sind…“  Es hatte wirklich nicht lange gedauert, bis sie  endlich oben ankamen.  Die zwei Schmetterlinge fielen außer Atem zu Boden und wurden augenblicklich ganz grün. Aber sie erholten sich auch bald. Fiorella liebkoste sie dankbar:“ Danke, danke für alles, es war so schön in der anderen Welt, aber, jetzt bin ich froh wieder daheim zu sein.  Die Gondel verschwand, die Schmetterlinge flatterten davon und Fiorella sah sich um.
Alles war da genau gleich, wie sie es verlassen hatte. Sie machte sich auf den Weg Nachhause in den Palast. Jeder, den sie unterwegs traf, begrüßte sie freundlich und wollte wissen, wie es Ihr in der weiten Menschenwelt erging. Fiorella  versprach später allen darüber zu erzählen. Jetzt wollte sie aber ihre Eltern sehen, sicher haben sie sich schon um sie gesorgt. Und wirklich. Die Nachricht von ihrer Rückkehr bekam das Königspaar von den Schmetterlingen und so warteten sie schon ungeduldig in der großen Halle auf sie. Kaum war Fiorella eingetreten, schon sprang sie in die Arme ihrer Eltern. Es dauerte lange, bis sie mit ihren Erzählungen fertig war. Fiorellas Mutter drückte sie in den Armen. „Mein kleines Mädchen! So vielen Gefahren bist Du begegnet! Zum Glück ist alles aber gut gegangen und Du bist wieder da. Jetzt machen wir ein großes Fest und Du wirst allen über Deine Abenteuer erzählen.“ „Ja, das werde ich, und auf das Fest freue ich mich riesig!“ Rief Fiorella fröhlich. Dann aber wurde sie ernst. Sie erinnerte sich auf die Farbstifte, welche sie mitgebracht hatte.  „Du, Papa, wie ist es eigentlich bei uns mit den Farben? Warum haben wir bei uns nur Grün in allen Abtönungen. Draußen ist die Welt ganz farbig und das finde ich fast schöner. Könnten wir es hier bei uns nicht auch machen?“ Beide, der König und die Königin sind sehr ernst geworden, ja sogar erschrocken.  Der König nahm Fiorella an den Händen und zog sie zu sich. Als sie sich es auf seinen Knien bequem machte, streichelte er sie liebevoll an ihren grünen Haaren und sagte:
„Sag mal Fiorella, was hast Du auf Deinen verschiedenen Reisen gesehen? Wenn Du es jemandem ganz kurz sagen wolltest, nur so, mit einem Satz, was würdest Du sagen?“ „Hmm, verschiedene Länder, Welten, Gegenden, ganz verschieden.“ „Beschreibe sie nur kurz, mit ein zwei Worten!“ „Naa, da war es in einem Land ganz kalt, alles war weiß- Schnee und Eis. In anderem Land war es ganz heiß, alles nur gelbe Sand, in allen Farben Gelb. In anderem Land war es Feuchtheiß und eine Unmenge Pflanzen, Tiere, Farben, Düfte, Geräusche. In anderem Land  Hatte es lauter Häuser, Maschinen, Menschen so viel, dass sie einander im Weg waren und Regel aufstellen mussten damit sie miteinander auskamen. Und da war auch eine Welt, die ich am Anfang und am Ende besucht habe, dort war von allem ein bisschen. So wollte ich es auch bei uns machen.“
Der König nickte ernst mit dem Kopf. „Siehst Du, deshalb ist es verboten über die Grenzen unseres Reiches zu sehen und erfahren wie es dort aussieht. Jeder würde dann wollen unsere Welt verändern.“ „Ist es denn so schlimm?“ Wunderte sich Fiorella. „An und für sich nicht, wenn es zum Besseren für das Land und seine Bewohner ist.“ Entgegnete der König. „Aber bedenk nur, was wäre mit den Eisbären passiert, wenn man sie in die Sandwüste stellte nur weil die Bewohner die weiße Farbe von Schnee und Eis überdrüssig wären, oder die Kamelen oder Affen durch den Schnee stampfen müssten? Nicht zu denken was würden die Krokodile auf den Straßen von einer Großstadt anfangen? Und jetzt auf die Welt, die Du am Anfang und am Ende Deiner Reise gesehen hast. Wir, unser Reich, ist ein Teil von ihr, genauso, wie Deine Hand ein Teil von Dir ist. Auch diese bleibt nicht gleich. Sie wächst, aber sie wächst mit Dir zusammen. So ist es auch mit unserem Reich. Verändert sich die Welt, deren Teil wir auch sind, verändern wir uns auch. Aber Die Eiche, welche unsere Heimat ist, Ist ein Immergrüne Baum und wenn sich die Farbe an ihm verändert, oder er seine Blätter verliert, bedeutet es Krankheit für den Baum und schlimme Zeiten für unser Reich…“ Fiorella sah erschrocken ihren Vater an. So hatte sie sich Ihre Rückkehr nicht vorgestellt. Sie nahm ihre Malstifte und wollte sie fortwerfen. „Nein!“ Sagte der König zu ihr. „Nun weiß ich, was zu tun ist. Keine Geheimnisse mehr. Natürlich können nicht alle auf die Reise gehen, um sich die andere Welten ansehen. Aber Du kannst es allen erzählen und schöne Zeichnungen machen. So kann jeder sehen, was Du erlebt hast und wie es draußen aussieht.  Auch das, was ich Dir vorhin gesagt habe, wie es ausgesehen hätte, wenn wir die Welten verändern würden, wie wir wollten. Auch das solltest Du allen sagen.  Du wirst sehen, alle werden es verstehen, genauso wie Du.“
Damit war Fiorella einverstanden. Sie lief in ihr Zimmer und machte sich sofort ans Werk. Bis das große Fest vorbereitet war, war auch ihr Heft voll Zeichnungen von ihrer Reise. Während sie da so zeichnete, stupfte sie ab und zu etwas an die Backe, „hast Du nicht noch dies und das vergessen?“ Fiorella lächelte für sich: Du? Neugierde, nerv nicht! Nichts habe ich vergessen…Ah! Ja, jetzt verstehe ich!“ Und Fiorella malte am Anfang von Ihrem Buch ein schönes weißes  Pferd mit wunderschöner wehender Mähne und darunter schrieb sie  ganz bunt: NEUGIERDE. Als sie fertig war, hörte sie neben sich ein zufriedenes wiehern.