Das grosse Schweigen
Das grosse Schweigen
Wir alle hoffen, dass der Krieg in Ukraine bald vorbei ist.
Irgendwie werden sich beide Parteien einigen. Natürlich, der Schwächere unterliegt. Wie könnte es auch anderes sein? Niemand kam ihm zu Hilfe. Alle hatten Angst vor den Gebärden eines Wahnsinnigen.
Wird man ihn dadurch stoppen? Zweifelhaft. Im Moment vielleicht, bis er seine Fehler analysiert und verbessert. Dann schlägt er mit neuer Kraft zu. Denn er hat keine andere Möglichkeit sein Volk, welches von Staatsbankrot bedroht ist, von der Möglichkeit Verbesserung seiner Lage zu überzeugen. «Das, was der Westen ihm vorenthält, sich einfach zu holen!» Die grosse Plünderung ist angesagt.
Schlussendlich wiederholt sich nur das Scenario von dem Einfall des Warschauer Pakts in die vormals Tschechoslowakei.
Was werden wohl die zurückgekehrten russische Soldaten Zuhause erzählen? Wie sie auf Menschen geschossen hatten, von welchen man ihnen bis jetzt erzählt hat, das seien ihre Brüder? Wie sie ihre Städte dem Bodengleich machten? Wie sie ihre Lager und Supermärkte plünderten? Wie sie ihre gesamte Infrastruktur zerstörten? Wie sie von alten Männern und Frauen angespuckt und angeschimpft wurden in der gleichen Sprache, die sie selbst von ihren Müttern sprechen lernten?
Oder werden sie darüber schweigen bewahren. Schweigen, weil man ihnen verboten hatte etwas über diese schrecklichen Sachen, welche sie erlebten in dem Land, welches sie überfallen hatten, zu sprechen?
Ja, schweigen werden sie, aber in der Nacht, als sie es wieder und wieder in ihren Albträumen erleben werden, da werden sie es hinausschreien. Hinausschreien in die ganze Welt!
Denn auch sie sind damit alleingelassen worden, wie auch ihre Opfer.
Wir alle wissen, was in Ukraine noch heute geschieht und noch geschehen wird. Auch wir werden bald, wenn der Scheinfrieden wieder einkehrt, aufhören darüber zu sprechen, nicht einmal nachdenken. Anderes wird plötzlich wichtiger. Und Jahre darauf? Wer wird schon gerne darüber sprechen?
Wenn ich mich zurück in meine Kindheit erinnere, Hat mein Vater je von dem Krieg gesprochen, in welchen er gekämpft hatte? Nie. Auch als wir Kinder ihn fragten. Da hatte er uns auf unsere Schulgeschichtsbücher verwiesen. Warum wohl? Ihm wurde es vielleicht von niemand verboten. Nur der Schmerz seiner Erinnerungen, der niemals vergeht, der hatte es verhindert.
So ist jeder Krieg der Verursacher von grossem Schmerz aller Beteiligten, so grossem, dass es unmöglich ist zu Beschreiben.
Eigentlich braucht es keines Verbotes.
Das grosse Schweigen kommt ohne Gnade.
Das ist die Scham der Menschheit, diesmal, der Menschheit des 21.Jahrhundert unserer Zeit!